Magersüchtige: Gehirnregionen reagieren anders

Hoch entwickelte Scans haben nachweisbar gemacht, dass Magersucht mit bestimmten Mustern der Gehirnaktivität zusammenhängt. Wissenschaftler der University of Pittsburgh konnten so zeigen, dass auch junge Frauen, die seit über einem Jahr ein gesundes Gewicht gehalten haben, immer noch über stark veränderte Muster verfügen. Die im American Journal of Psychiatry veröffentlichte Studie weist auf eine Gehirnregion hin, die mit Angstgefühlen und Perfektionismus in Zusammenhang steht. Diese neuen Erkenntnisse könnten bei der Entwicklung neuer Behandlungsansätze von Bedeutung sein.

Die Studie könnte auch erklären, warum magersüchtige Menschen die Nahrungsaufnahme verweigern. Schätzungen gehen laut BBC davon aus, dass eine von 100 Frauen zwischen 15 und 30 Jahren unter Anorexie leidet. Das Team um Walter Kaye untersuchte 13 Frauen, die sich gerade von einer Magersucht erholten und 13 gesunde Frauen. Die Teilnehmerinnen wurden ersucht ein Computer-Quiz zu spielen, bei dem es für die richtigen Antworten Geld gab. Gleichzeitig untersuchten die Wissenschaftler mittels funktioneller Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRI), was in den Köpfen der Frauen vorging. Es zeigte sich, dass während des Spiels bei den beiden Gruppen unterschiedliche Gehirnregionen aktiviert wurden.

Die für emotionale Reaktionen zuständige Gehirnregion, das anteriore ventrale Striatum, zeigte nur bei den gesunden Frauen starke Unterschiede beim Gewinnen oder Verlieren. Bei einer Magersucht könnte dieses Verhalten einen Einfluss auf den Genuss von Lebensmitteln haben. „Für Magersüchtige ist es vielleicht schwer unmittelbaren Genuss zu empfinden, wenn es sich nicht viel anders anfühlt als eine negative Erfahrung.“ Eine weitere Gehirnregion, die Caudate, die Aktionen mit Ergebnisse und Planung verbindet, war bei den früheren Anorexie-Patientinnen deutlich aktiver. Diese Frauen neigten dazu sich übertriebene und obsessive Gedanken über die Konsequenzen ihres Verhaltens zu machen. Sie suchten auch dort nach Regeln, wo keine waren und wollten auf keinen Fall Fehler machen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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