Lebensqualität von Patienten mit Epilepsie immer noch zu oft vernachlässigt

Wenngleich kein Experte daran zweifelt, dass die Lebensqualität von Patienten mit Epilepsie ein zentrales Kriterium einer effektiven Therapie ist, wird insbesondere dieser Parameter in klinischen Studien oft nur stiefmütterlich behandelt. Wie die Ergebnisse einer jetzt während der 54. Tagung der American Academy of Neurology vorgestellten Studie belegen, ist eine Monotherapie mit Oxcarbazepin nicht nur sehr effektiv, sondern steigert auch die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig.

Nach Angaben von Dr. John R. Gates aus St. Paul/Minnesota, werde in den meisten klinischen Studien mit Antiepipeltika der Focus auf die Effektivität und die Verträglichkeit eines Pharmakons gelegt. Die Gesundheitsassoziierte Lebensqualität (HRQOL = Health Related Quality of Life) spielt bedauerlicherweise oft nur eine untergeordnete Rolle. Gates und Kollegen untersuchten deshalb im Rahmen einer offenen klinischen Studie über 16 Wochen, inwieweit Oxcarbazepin zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen kann. Untersucht wurden Patienten, die wegen einer Unverträglichkeit eines anderen Antiepileptikums auf eine Monotherapie mit Oxcarbazepin umgestellt wurden. Die Dosis wurde von initial 300 mg zweimal täglich auf bis zu 2400 mg pro Tag gesteigert, soweit erforderlich. Neben der Anfallsfrequenz wurde ein besonderes Gewicht auf die Evaluierung der Lebensqualität mittels des Quality of Life in Epilepsy Inventory (QOLIE-31) gelegt. Von insgesamt 245 Patienten beendeten 179 Patienten (73%) die gesamte Studie. Die Patienten waren im Mittel 36 Jahre alt und wurden zum Studienendpunkt mit durchschnittlich 1351,5 mg Oxcarbazepin täglich behandelt. Die Studienergebnisse sprechen für sich und untermauern den hohen Stellenwert des Antiepileptikums. Klartext: Insgesamt 14,5% der Patienten wurden während anfallsfrei und bei 52% der Patienten reduzierte sich die Anfallshäufigkeit um mehr als 50%. Die klinisch-praktische Bedeutung der Reduktion der Anfallsfrequenz wird durch folgende Beobachtung noch deutlicher: Bei jenen Patienten, die eine mehr als 50%ige Verringerung der Anfallsfrequenz erfuhren, stieg die Lebensqualität statistisch signifikant um 10,2 Punkte auf der QOLIE-31-Skala (p<0,0001). Wie Gates zusammenfassend bemerkt, führt der Wechsel auf eine Oxcarbazepin-Monotherapie nicht nur zu einer deutlichen Reduktion der Anfallsfrequenz, sondern darüber hinaus auch zu einer wünschenswerten Steigerung der Lebensqualität.

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Dr. Michaela Paudler-Debus ots

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