BDI und McKinsey mit umfassendem Katalog für Treibhausgasvermeidung

Damit verfügt Deutschland als erstes Land der Welt über eine umfassende betriebswirtschaftliche Analyse aller wesentlichen Klimaschutztechnologien einschließlich der Angaben zu den Kosten aus Sicht der Entscheider in Euro pro eingesparte Tonne Treibhausgas.

„Mit der Studie liefern wir einen essenziellen Beitrag zur Bewertung der klima- und energiepolitischen Pläne der Bundesregierung. Wir verstehen die Studie als ein Angebot zur Zusammenarbeit mit der Bundesregierung“, sagte der Vorsitzende der Initiative, BDI-Präsident Jürgen Thumann.

Erstmals wurden aus Sicht der Entscheider, also der Investoren, Eigenheimbesitzer, Autokäufer und vieler anderer Entscheider, die Kosten und Potenziale von mehr als 300 technologischen Einzelhebeln zur Ver¬meidung von Treibhausgasemissionen ermittelt. In Summe hält die Studie in den vier Sektoren Gebäude, Industrie, Energie und Transport einen Abbau der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 26 Prozent gegenüber 1990 für wirtschaftlich erreichbar – und zwar ohne Einbußen für Wirtschaftswachstum und Lebensqualität sowie unter Beibehaltung des Kernkraftausstiegs, mit durchschnittlichen Vermeidungskosten von bis zu 20 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent.

Weitere Vermeidungshebel existieren. Für deren Realisierung wären jedoch wesentlich höhere Investitionen erforderlich. Bereits eine Reduktion um 31 Prozent würde – unter Beibehaltung des Kernenergieausstiegs – zu deutlich höheren durchschnittlichen Vermei¬dungskosten zwischen 32 und 175 Euro pro Tonne CO2-Äqui¬va¬lent führen. Diese resultieren aus der dafür erforderlichen zusätzlichen Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energieträgermix, die politisch aber schon entschieden ist. Der größte Teil der bewerteten Einsparpotenziale lässt sich mit bereits bekannter und erprobter Technik realisieren, etwa zwei Drittel der Maßnahmen rechnen sich sogar – wenn auch nur unter bestimmten politischen Rahmenbedingungen. Eine Reduzierung der Treibhausgase über 31 Prozent hinaus ist ohne Beibehaltung der Kernenergie wirtschaftlich nicht darstellbar.

An der Untersuchung waren mehr als 70 Unternehmen und Industrieverbände beteiligt, mit denen eine breit abgesicherte Faktenbasis zusammengetragen wurde. Sie wurde von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet, dem Prof. Dr. Martin Hellwig, Prof. Dr. Wolfgang Ströbele und Prof. Dr. Carl Christian von Weizsäcker angehörten. „Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die deutsche Wirtschaft mit ihrem technologischen Potenzial der Problemlöser ist. Letztlich können nur die Unternehmen die Produkte, Verfahren und Technologien für einen effizienten Klimaschutz entwickeln und bereit stellen“, betonte Thumann. „Nun kommt es auf die richtigen politischen Rahmenbedingungen an, damit wir die Technologien so effizient wie möglich einsetzen können.“

Thumann empfahl der Regierung einen Fächer von Instrumenten wie z.B. Marktanreizprogramme, die ausgewogen eingesetzt und angewendet werden müssten. Dies betreffe nicht zuletzt auch alle Maßnahmen zur Verbreitung der besten Technologien auf den Weltmärkten. „Erst indem wir den Export von relevanten Technologien gewährleisten, finden wir die passende globale Antwort auf das globale Problem Klimawandel und stärken zudem unsere heimische Wirtschaft und Beschäftigung. Dabei sollten zukünftige Regelungen so gestaltet werden, dass Unternehmer und Verbraucher eigenverantwortlich möglichst optimale Investitions- und Kaufentscheidungen treffen können“, so Thumann.

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