Modellprojekt „FreD – Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“ flächendeckend umgesetzt

Anlässlich der Veröffentlichung einer Studie, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt hat, erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing:

„Mit dem seit 2000 eingesetzten Bundesmodellprojekt FreD ist ein wirksames und früh greifendes Angebot für Jugendliche entwickelt worden, die zum ersten Mal aufgrund von Drogen auffällig werden. Die Studie belegt, dass FreD von den Beratungsstellen gut angenommen wird. Mehr als 140 Einrichtungen arbeiten nach dem Konzept von FreD oder einer vergleichbaren Methode, 42 Einrichtungen beabsichtigen ein solches Angebot einzuführen. Pro Einrichtung wurden durchschnittlich 30 Jugendliche und junge Heranwachsende unter 21 Jahren betreut.

78,6% der Befragten gaben an, den Konsum von illegalen Drogen reduziert zu haben, 44,3% auch den Konsum von Alkohol und/oder Tabak. Immerhin 50% der Jugendlichen blieben sogar ganz abstinent, knapp 70% waren polizeilich nicht mehr auffällig.

Diese Ergebnisse zeigen, dass FreD junge Menschen erreicht, bevor sie eine ernsthafte Suchtproblematik entwickeln. Das Projekt hat auch dazu beigetragen, die oft einseitig auf Opiatabhängige ausgerichteten Angebote der Drogenhilfe zu verändern und den Gedanken der Frühintervention zu stärken. Die anfängliche Skepsis vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ob junge Menschen ausreichend motiviert sind, die aufgrund von Auflagen in die Beratungsstellen kommen, hat sich gelegt. FreD zeigt, dass auch unter diesen Umständen gute Erfolge zu erzielen sind.

Damit belegt FreD beispielhaft, welche breite Wirkung ein Bundesmodellprojekt haben kann, wenn es gut in der Praxis angenommen wird. Umso mehr freue ich mich, dass die EU-Kommission nun auch den europaweiten Transfer von FreD unterstützen will.“

Die komplette Studie ist zu finden unter: www.drogenbeauftragte.de

Auskünfte zur Studie erteilt: Wolfgang Rometsch, Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Tel: 0251 591-4710.

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