Kinder- und Jugendkulturprojekte untersucht: Ohne Engagement und Herzblut läuft nichts

Kinder und Jugendliche sind immer dann begeistert, wenn sie bildende Kunst, Tanz, Theater, Literatur, Film oder Musik für sich entdecken und kreativ nutzen. Erfolgreiche Kinder- und Jugendkulturprojekte setzen daher auf die künstlerisch-kreative Aktivierung ihrer jungen Zielgruppe. So lautet ein Ergebnis der „Potenzialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojekten“, die die PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur mit Sitz in Frankfurt am Main und das Zentrum für Kulturforschung (ZfKf) in Bonn jetzt vorgelegt haben.

Projekte, die sich an junge Menschen aus sozialen Brennpunkten oder mit Migrationshintergrund richten, konzentrieren sich häufig auf niedrigschwellige und vor allem populäre Kulturinhalte. Dies führt zu einer Benachteiligung dieser Gruppen in der kulturellen Bildung, stellen die Forscher fest. Hier sollte aus ihrer Sicht gegen gesteuert werden, in dem beispielsweise auch klassische Kunstformen thematisiert werden. Gerade solche Projekte, die sich an sozial benachteiligte und bildungsferne Kinder und Jugendliche richten, müssen besonders gut ausgestattet werden, wenn sie erfolgreich sein sollen, mahnt die Studie. Hier müssten besonders tragfähige Strukturen geschaffen und flexible Abläufe eingeplant werden, da es während des Projektverlaufs vielfach auch zu Reibungen und unerwarteten Umständen komme.

Intensive Vernetzung und regelmäßiger Austausch der am Projekt Beteiligten, ein pädagogisches Konzept, ausreichend pädagogisches und künstlerisches Know-how sowie viel Herzblut und Engagement der Projektbetreuer – das sind weitere entscheidenden Bausteine, die zum Gelingen eines Projekts in der Kinder- und Jugendkulturbildung beitragen. Die künstlerische Arbeit der Kinder und Jugendlichen sollte am Projektende stets in einer Aufführung oder Ausstellung münden, empfiehlt die Studie.

Als besonders erfolgreich erwiesen sich Projekte mit einer Vermittlungsdauer von einer bis mehrere Wochen. Innerhalb eines solchen begrenzten Zeitraums sind Kinder und Jugendliche am ehestens motiviert und konzentriert bei der Realisierung einer künstlerischen Arbeit. Viele positive Effekte ergeben sich, wenn ein Vorhaben der kulturellen Jugendbildung mit Einrichtungen im Stadtteil verknüpft wird.

Die von der PwC-Stiftung initiierte Potenzialstudie untersucht erstmals systematisch Ansätze, Strukturen und Wirkungsweisen von Projekten der Kinder- und Jugendbildung in Deutschland und benennt konkrete Faktoren und Qualitätskriterien, die für das Gelingen von Projekten entscheidend sind. Das Bonner Zentrum für Kulturforschung hat im Auftrag der PwC-Stiftung 60 beispielhafte Projekte der kulturellen Jugendbildung in Deutschland genauer unter die Lupe genommen, die aufgrund ihrer Präsenz in Fachliteratur, Tagungsdokumentationen und Online-Datenbanken als „Best Practice“
bezeichnet werden können. Zu den analysierten Projekten gehören u.a.
KunstKlub Kids Düsseldorf, Theater und Schule aus Berlin, Museum im Koffer aus Nürnberg und Musik im Kindergartenalltag aus Viersen.
Die PwC-Stiftung „Jugend – Bildung – Kultur“ gibt es seit Dezember 2002. Sie ist auf Initiative der Führungskräfte der PricewaterhouseCoopers AG WPG gegründet worden und hat inzwischen über hundert Projekte der kulturellen Jugendarbeit gefördert. Das Unternehmen gehört mit mehr als 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro zu den führenden

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland.

Die Studie kann im Internet abgerufen werden unter:
www.pwc-stiftung.de
Ansprechpartner:
PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur
Marion von Manteuffel, Tel.: 0 69-95 11-98 92;
marion.von.manteuffel@de.pwc.com
Dr. Heike Riesling-Schärfe, Tel.: 0 69-95 11-98 91,
heike.riesling-schaerfe@de.pwc.com

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Jürgen Wallinda-Zilla presseportal

Weitere Informationen:

http://www.pwc-stiftung.de

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