Geschäftsführer-Demografie 2007 / Deutsche Geschäftsführer mit 50,5 Jahren im besten Alter

Untersucht wurde die Altersstruktur von rund 881.000 Führungskräften in Geschäftsführerposition von in der Bürgel-Datenbank gespeicherten handelsregisterlich registrierten Unternehmen in Deutschland (wie bspw. GmbH). Jedes der Unternehmen wird im Schnitt von zwei bis drei Geschäftsführern geleitet. Die stärkste Chef-Gruppe bilden mit 16,9 Prozent die 40- bis 44-Jährigen, gefolgt von den 45- bis 49-Jährigen (16,6 Prozent) und den 50- bis 54-Jährigen (14,5 Prozent). Der Anteil der Führungskräfte, die älter als 70 Jahre sind, liegt bei 5,6 Prozent. Die jungen Geschäftsführer unter 30 Jahren sind mit 2,0 Prozent vertreten.

Jüngste Chefs in Sachsen und Berlin

Auffällig ist, dass in allen neuen Bundesländern das Alter der Führungskräfte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 50,5 Jahren liegt. Mit 49,3 Jahren hat Sachsen die jüngsten Chefs. Jünger als der Bundesdurchschnitt sind auch die Geschäftsführer in Berlin (49,4 Jahre), in Bayern (49,7 Jahren) oder in Hessen (50,4 Jahre). Mit durchschnittlich 53,1 Jahren arbeiten in Bremen die ältesten Geschäftsführer.

Hamburg stellt die meisten Geschäftsführer

Die meisten der fast 887.000 Geschäftführer in den untersuchten Unternehmen arbeiten in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (210.786) und Bayern (142.919). Gemessen an der Einwohnerzahl allerdings hat Hamburg die Nase vorn: 1,6 Prozent aller Hamburger bekleiden einen Geschäftsführerposten. Auch in Berlin mit 1,4 Prozent und in Hessen mit 1,2 Prozent ist der Anteil der Chefs in Relation zur Einwohnerzahl noch relativ hoch. Deutlich weniger Chefs leben in Sachsen-Anhalt und in Thüringen (0,8 Prozent) sowie in Bremen und in Sachsen (0,9 Prozent).

Fast jeder vierte der jungen Geschäftsführer ist weiblich

Den kleinsten Stadtstaat Bremen zeichnet neben der Rolle als Bundesland mit den ältesten Chefs noch eine weitere Besonderheit aus: Der Anteil der weiblichen Geschäftsführer fällt hier mit 13,5 Prozent bundesweit am geringsten aus. Die besten Chancen haben weibliche Geschäftsführer dagegen in Berlin. Hier beträgt der weibliche Anteil an der Gesamtzahl aller Unternehmensleiter 18,0 Prozent. Auch im Saarland sind 17,3 Prozent aller Geschäftsführerposten in weiblicher Hand, 16,7 Prozent sind es in Bayern. Bundesweit gesehen sind Frauen in der Unternehmensleitung damit noch immer stark unterrepräsentiert.

Im Schnitt sind nur 16,1 Prozent aller Geschäftsführer in Deutschland weiblich. Ein anderes Bild zeigt die Untersuchung in den jüngeren Altersgruppen. Von den insgesamt 2.766 jungen Geschäftsführern in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre sind 25,6 Prozent Frauen. 21,4 Prozent von insgesamt 14.857 sind es bei den 25- bis 29-Jährigen und 18,4 Prozent von insgesamt 38.820 in der Altersgruppe zwischen 30 und 34 Jahren. In den folgenden Altersgruppen sinkt der Anteil weiblicher Unternehmensleiter immer weiter ab. Erst bei den Senior-Chefinnen, die 75 Jahre und älter sind, liegt der Anteil der Frauen in Geschäftsführungspositionen wieder bei 17,8 Prozent – und damit über dem Bundesdurchschnitt. Damit sind in Deutschland fast ebenso viele Senior-Geschäftsführerinnen über 75 Jahren (3.783) tätig wie in der Altergruppe unter 25 Jahren (3.894). Allerdings sind es nicht die großen GmbHs, die von den Junior- oder Senior-Chefinnen geführt werden. Weibliche Unternehmensleiter finden sich vor allem in kleineren Betrieben. Besonders in den vielen familiengeführten Unternehmen sind Frauen oft bis ins hohe Alter aktiv in die Geschäftsführung eingebunden. Und auch die junge Generation steigt oft sehr früh in die Unternehmensführung mit ein.

Männer bevorzugen größere Unternehmen

Rund 92 Prozent der geschäftsführenden Frauen und 93 Prozent der geschäftsführenden Männer bis 25 Jahre starten ihre Karriere in einem kleinen Betrieb mit bis zu neun Mitarbeitern. Die Untersuchung zeigt, dass sich die männlichen Führungskräfte mit zunehmendem Lebensalter hin zu größeren Unternehmen orientieren, während Frauen eher den kleineren Unternehmen treu bleiben. Die stärkste „Abwanderungswelle“ hin zu größeren Unternehmen zeigt sich bei den Männern zwischen Mitte dreißig und sechzig Jahren. Erst in der Altersgruppe ab 60 Jahren steigt der Anteil männlicher Geschäftsführer in Kleinstunternehmen wieder an. Fazit: Je größer das Unternehmen, umso geringer ist der Anteil der weiblichen Geschäftsführer.

Media Contact

Iris Stadie presseportal

Weitere Informationen:

http://www.buergel.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer