Studie: Patienten mit Myelodysplastischem Syndrom, die mit Revlimid behandelt werden, leben länger und bleiben transfusionsfrei

Neue, aktuelle Ergebnisse der zulassungsentscheidenden Studie der Phase II zur Bewertung von Revlimid bei Patienten mit unheilbarem, unter der Bezeichnung myelodysplastisches Syndrom (MDS) bekanntem Blutkrebs werden heute von Dr. Alan List vom H. Lee Moffitt Cancer Center & Research Institute auf dem derzeit in Florenz in Italien stattfindenden 9. internationalen MDS-Symposium vorgestellt. Die bahnbrechenden Ergebnisse, die auf der Konferenz präsentiert werden, zeigen, dass Revlimid bzw. Lenalidomid langfristige Überlebensvorteile bietet und das Fortschreiten der Krankheit bei MDS-Patienten mit einer Deletion am 5q-Chromosom verhindern kann.

„Diese grundlegenden Ergebnisse zeigen, dass Revlimid MDS-Patienten in vielen Fällen dazu verhelfen kann, mehrere Jahre lang transfusionsfrei zu leben. Noch wichtiger ist, dass wir feststellen konnten, dass Revlimid einen bedeutenden langfristigen Überlebensvorteil bieten kann und dass die geschätzte 10-Jahres-Überlebensrate der zytogenetisch ansprechenden Patienten 87 Prozent beträgt“, sagte Dr. List, Professor für Onkologie und Medizin, Leiter der Abteilung für maligne Hämatologie bei Moffitt sowie Forschungsleiter der Studie. „Es ist ausgesprochen befriedigend zu sehen, dass mit Revlimid behandelte Patienten länger leben und drei bis vier Jahre lang transfusionsfrei bleiben und insgesamt eine bessere Lebensqualität aufweisen.“

Die aktuellen, von Dr. List auf dem diesjährigen Symposium vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass MDS-Patienten mit einer Deletion auf Chromosom 5q, die Revlimid erhielten, über einen Zeitraum von durchschnittlich 2,2 Jahre transfusionsfrei bleiben konnten und dass nach vier Jahren Patienten immer noch auf die Behandlung ansprachen. Darüber hinaus lag die geschätzte 10-Jahres-Überlebensrate der Patienten, die zytogenetisch auf Revlimid ansprachen, bei 87 Prozent, verglichen mit nur vier Prozent bei nicht zytogenetisch ansprechenden Patienten.

Weitere Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung einer deutschen Datenbank von mit Revlimid behandelten MDS-Patienten wurden ebenfalls auf dem Symposium vorgestellt und zeigten, dass Revlimid bei MDS-Patienten mit einer Deletion auf Chromosom 5q auch das Fortschreiten der Krankheit verhindern kann. Dies ist insofern bemerkenswert, als nach Angaben der MDS-Stiftung ca. 30 Prozent der mit MDS diagnostizierten Patienten im Weiteren typischerweise eine akute myeloische Leukämie (AML) entwickeln. Patienten, die Revlimid erhielten, zeigten auch einen statistisch signifikanten Gesamtüberlebensvorteil.

MDS ist eine Krebsform, bei der das Knochenmark nicht genügend funktionsfähige Blutzellen produziert, und betrifft weltweit 300.000 Menschen, von denen jährlich 60.000 bis 70.000 sterben. MDS-Patienten leiden unter Anämie und Erschöpfung und brauchen bis zu zweimal im Monat eine vollständige Bluttransfusion. Wiederholte Transfusionen können zu einer toxischen Anreicherung von Eisen im Blut führen, die zu Schäden an Herz, Leber und Bauchspeicheldrüse und letztendlich zum Tode der Patienten durch die Krankheit führt.

Revlimid ist zur Behandlung einer transfusionsabhängigen Anämie bei Patienten mit myelodysplastischem Syndrom indiziert, die ein niedriges oder intermediäres Risiko 1 aufweisen und bei denen eine 5q-Chromosomendeletion mit oder ohne zusätzlichen zytogenetischen Anomalien vorliegt. Revlimid wird in Kombination mit Dexamethason auch zur Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom benutzt, die bereits mindestens einmal behandelt worden waren.

Informationen zum H. Lee Moffitt Cancer Center & Research Institute

Das in Tampa, Florida, auf dem Gelände der Universität von South Florida ansässige H. Lee Moffitt Cancer Center & Research Institute

(www.moffitt.org) ist das einzige Krebszentrum in Florida, das für seine hervorragenden Beiträge zur Forschung, zu klinischen Studien und zur Krebs-Vorsorge und -Kontrolle die Auszeichnung eines Comprehensive Cancer Centers vom NCI (National Cancer Institute) erhielt. Moffitt verfügt derzeit über 15 angeschlossene Einrichtungen in Florida, eine in Georgia und zwei in Puerto Rico. Darüber hinaus ist Moffitt Mitglied des National Comprehensive Cancer Networks, der angesehenen Allianz der führenden Krebszentren des Landes und wird im US-amerikanischen News & World Report als eines der besten Krebskliniken Amerikas geführt. Moffitts einzige Aufgabe ist es, zur Vorsorge und Heilung von Krebs beizutragen.

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