Soziale Verantwortung zahlt sich aus

Mittelständische Wachstumsunternehmen engagieren sich überdurchschnittlich in allen gesellschaftlichen Bereichen – Mehr Kontroll- und Messinstrumente für Corporate Citizenship gefordert

Erfolgreiche Mittelständler verbinden den Sinn für Geschäfte mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein für gesellschaftliche Fragen.

Von den 100 besonders wachstumsstarken Firmen, die es 2006 in die Endrunde des renommierten Unternehmerpreises „Entrepreneur des Jahres“ geschafft haben, unterstützen 94 Prozent Bildungs- oder karitative Einrichtungen, organisieren Umweltprojekte oder fördern nachhaltig Sport, Wissenschaft und Kultur. Damit sind die Champions des Mittelstandes auch als „Corporate Citizens“ Spitze, denn im Durchschnitt der gesamten mittelständischen Wirtschaft engagieren sich nur 54 Prozent der Firmen in größerem Umfang für das Gemeinwesen (Quelle: Ernst & Young Mittelstandsbarometer 2007).

Wachstumsunternehmen unterstützen dabei ein breites Spektrum an Projekten, die sie teilweise selbst ins Leben rufen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Mit Verantwortung zum Erfolg – Corporate-Citizenship-Strategien im deutschen Mittelstand 2007“, die das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young heute in Düsseldorf vorstellte. Allerdings moniert die Studie das Fehlen von geeigneten Mess- und Kontrollinstrumenten, die den Erfolg des sozialen Engagements von Unternehmen allen Beteiligten näher bringen könnten.

Die Studie analysiert die Strategien der befragten 100 Top-Unternehmen für ihr bürgerschaftliches Engagement (Corporate Citizenship) sowie die praktischen Erfahrungen mit Hilfsprojekten. Diese Wachstumsunternehmen operieren in allen Branchen und setzen sich für unterschiedliche soziale Anliegen ein. Das Spektrum reicht von der Versorgung mit gesundem Wasser in vietnamesischen Dörfern über Waisenhäuser in Südafrika oder Bildungsfonds für Studenten in Deutschland bis hin zur Technologiefolgenabschätzung in der Nano-Industrie und gesunder Ernährung in Kindertagesstätten vor Ort.

„Corporate Citizenship wird oft von engagierten Entrepreneuren angestoßen und beschränkt sich nicht nur auf Spenden“, berichtet Wolfgang Glauner, Projektleiter des Wettbewerbs „Entrepreneur des Jahres“ und Autor der Studie. „Etwa die Hälfte der Unternehmen hilft mit Wissen weiter, etwa jedes Vierte stellt Mitarbeiter dafür ab und mehr als 40 Prozent unterstützen Partner oder Projekte in Form von Sachspenden.“

Ein Großteil der Unternehmen definiert Corporate Citizenship als Teil seiner Firmenstrategie und als Erfolgsfaktor für die eigene Entwicklung. „Hilfsprojekte können helfen, Geschäftsprozesse zu optimieren“, erklärt Glauner. Wie stark Corporate Citizenship allerdings Arbeitsweisen oder Produkte beeinflusst, interessiert die Firmen nur am Rande. Nur selten überprüfen sie auch die damit verbundenen Ziele. „Es fehlt an Methoden, weiche Einflussfaktoren wie Imagegewinn oder Wissenstransfer zu messen“, so Glauner. Außerdem diskutieren soziale Organisationen zu selten die Vorteile und Grenzen von sozialem Engagement der Wirtschaft. Auch in diesem Sinne will die Studie „Mit Verantwortung zum Erfolg“ ihre Leser zum Handeln und Nachahmen anregen. Sie stellt anhand von acht Fallstudien und detailliert ausgewerteten Umfrageergebnissen dar, welchen Nutzen das soziale Engagement der Unternehmen allen Beteiligten bringt.

Gewinn 1: Profit in allen gesellschaftlichen Bereichen

Mittelständische Wachstumsunternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme. 80 Prozent der befragten Unternehmen widmen sich der karitativen Hilfe, 57 Prozent fördern Bildungs- und Forschungseinrichtungen, 25 Prozent ergreifen Maßnahmen im Naturschutz. In erster Linie profitiert davon die Gesellschaft. Sie kann sich auch weiterhin auf die Unternehmen verlassen. 96 Prozent der Engagements sind langfristig angelegt.

Nahezu alle Unternehmer rechnen mit der Entwicklung von neuen Aufgaben aus bestehenden Projekten – und wollen sich in Zukunft sogar noch stärker engagieren, und zwar vermehrt im europäischen Ausland und weltweit.

Gewinn 2: Soziales Engagement zahlt sich aus

Ein Großteil der Firmen hat Corporate Citizenship in die Geschäftsstrategie eingebunden. Denn 64 Prozent sind überzeugt, dass soziales Engagement sich wirtschaftlich auszahlt. Weil es meist mit eigenen Geschäften zusammenhängt, erwartet mehr als die Hälfte der Unternehmen Synergieeffekte aus den Aktivitäten. So kann die Mitarbeit in Projekten helfen, Arbeitsweisen zu modernisieren.

Sachspenden oder Wissenstransfer tragen dazu bei, Produkte und Prozesse zu optimieren. Allerdings werden diese Effekte bisher nicht in Zahlen gefasst.

Gewinn 3: Verantwortung sorgt für Identität

Die meisten Engagements werden vom Entrepreneur initiiert, doch in
43 Prozent der Unternehmen regen auch Mitarbeiter gesellschaftliche Aufgaben an. In drei Viertel der Unternehmen wurden sie zum Bestandteil der Unternehmenskultur. In der Regel kümmern sich Unternehmer und Angestellte um die Projekte. Das schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Nicht umsonst zieht mehr als die Hälfte der Unternehmer Befriedigung aus dem Engagement. Gleichzeitig registrieren die Unternehmen, dass die Loyalität der Mitarbeiter wie auch deren Motivation zunehmen.

Gewinn 4: Soziale Aktivitäten ziehen an

Obwohl etwa jedes zehnte Unternehmen sich unabhängig von der öffentlichen Resonanz zum sozialen Engagement bekennt, gilt unbestritten: Corporate-Citizenship-Aktivitäten fördern das Ansehen, zudem wächst der Bekanntheitsgrad. Anzunehmen ist, dass so Absatzchancen wachsen. Doch drei Viertel der Unternehmen sehen die Vorteile des Imagegewinns auf einem anderen Feld: Ihre Attraktivität als Arbeit- und Auftraggeber steigt. Bewerber und potenzielle Kunden schließen vom sozialen Einsatz auf die Unternehmenskultur und ein angenehmes Arbeitsklima.

Gewinn 5: Engagement mehrt Wissen

Etwa zwei Drittel der Unternehmen kooperieren für Corporate-Citizenship-Projekte mit Organisationen. Da soziales Engagement und Geschäfte sich wechselseitig befruchten, wachsen so die unternehmensrelevanten Kontakte. Damit einher geht der Austausch von Wissen: Bringen Unternehmen in Hilfsprojekte Managementleistung und Fachwissen ein oder fördern die Forschung, regen sie damit auch Innovationen und neue Geschäfte an.

Die Studie „Mit Verantwortung zum Erfolg – Corporate-Citizenship-Strategien im deutschen Mittelstand 2007“ enthält neben den Ergebnissen von Umfragen und Analysen auch die Fallstudien von acht wachstumsstarken mittelständischen Betrieben.

Sie umfasst 36 Seiten, kostet 28 Euro und kann unter www.entrepreneur-des-jahres.de bestellt werden.

Zum Wettbewerb „Entrepreneur des Jahres“: Ernst & Young organisiert den Unternehmerwettbewerb „Entrepreneur des Jahres“ weltweit in über 40 Ländern. In Deutschland wird der Preis 2007 zum elften Mal verliehen. Mit der Auszeichnung werden unternehmerische Spitzenleistungen identifiziert und honoriert. Eine hochrangig besetzte Jury aus Unternehmern und Professoren wählt die „Entrepreneure des Jahres“ aus. Namhafte Unternehmen und Medien unterstützen den Wettbewerb als Partner. Dazu gehören BMW, die IKB Deutsche Industriebank, Capgemini, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und das Manager Magazin.

Über Ernst & Young:

Die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mit Hauptsitz in Stuttgart ist eine der drei großen deutschen Prüfungs- und Beratungsgesellschaften und Mitglied des internationalen Netzwerkes von Ernst & Young Global. In der Steuerberatung ist Ernst & Young die Nummer Eins unter den deutschen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Ernst & Young beschäftigt rund 6.250 Mitarbeiter an 22 Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2005/2006 einen Umsatz von 1,01 Milliarden Euro. Die rund 114.000 Mitarbeiter von Ernst & Young Global erzielten im Geschäftsjahr 2005/2006 einen Umsatz von 18,4 Mrd. US$.

Der Ernst & Young-Verbund in Deutschland bietet als Partner sowohl großer als auch mittelständischer Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung sowie Transaktions-, Management-, Risiko- und Immobilienberatung.

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Wolfgang Glauner presseportal

Weitere Informationen:

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