Nicht Dumpingpreise – Kundenbetreuung eröffnet enormes Wachstumspotenzial

Der Fitnessmarkt ist im letzten Jahr zwar lediglich um 0,8 Prozent auf etwa 5,089 Mio. Mitglieder gewachsen, doch konnten die Fitnessketten ihren Marktanteil von 30 Prozent auf 34 Prozent ausbauen. Die Anzahl der Fitnessanlagen stagnierte dabei und kam mit weiteren 17 Studios bundesweit auf 5.571.

Dies analysierte die Deloitte-Studie „Der deutsche Fitness & Wellness Markt 2007“ – hierfür wurden über 500 Einzelstudios und 600 Kettenstudios befragt. Viele dieser Studios sind jedoch durch den zunehmenden Preiskampf bedroht. Dabei ist für die meisten Mitglieder der Preis nicht das entscheidende Kriterium, wie eine von Deloitte parallel durchgeführte Endkundenbefragung bei über 1000 Kunden zeigt. Letztendlich kommt es bei allen Anbieter auf eine konsequente strategische Ausrichtung und ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Preis an.

„Unsere vierte Studie zum deutschen Fitness- und Wellnessmarkt zeigt, dass die Gesamtmitgliederzahl aller kommerziellen Fitnessbetriebe bei etwa 5,089 Mio. stagniert. Das Verhältnis der in einem Studio Trainierenden zur Gesamtbevölkerung liegt damit bei 6,2 Prozent“, erläutert Karsten Hollasch, Leiter Industriesegment Leisure bei Deloitte. „In diesem heterogenen Markt konnten sich wie bereits in den Vorjahren insbesondere Betreiber von Fitnessketten über die größten Zuwachsraten freuen.“

Der größte Betreiber, McFit, steigerte dabei im vergangenen Jahr seinen Mitgliederbestand um über 38 Prozent auf nun ca. 416.000. Daneben konnte vor allem die FitnessCompany um rund 10 Prozent auf ca. 265.000 Mitglieder sowie Kieser Training um rund 9 Prozent auf ca. 240.000 Mitglieder zum Vorjahr wachsen: Insgesamt konnten die Fitnessketten ihren Marktanteil von etwa 30 Prozent in 2005 auf 34 Prozent in 2006 steigern. Deren Betreiber operieren meist in Ballungsräumen, so dass der Marktanteil in Großstädten deutlich höher ausfällt, während ländliche Gebiete nach wie vor eher von Einzelanbietern geprägt sind.

Auch in Bezug auf das Wachstum ist der Discountanbieter McFit erneut Spitzenreiter – er bietet seine Leistungen für unter 17 Euro in B-Lagen der Großstädte an. Allein im vergangenen Jahr kamen 32 Studios hinzu. Zahlreiche andere Ketten sind mittlerweile auf diesen Zug aufgesprungen und haben zu ihrem bestehenden Angebot Budgetstudios mit eigener Marke eröffnet. Dadurch sinkt der durchschnittlich marktübliche Mitgliedsbeitrag weiter und verstärkt den Preisdruck bei anderen Anbietern.

„Schwierig wird es für die Betreiber, die es bislang nicht geschafft haben sich ein Profil zu erarbeiten und sich strategisch darauf auszurichten“, sagt Karsten Hollasch. „In den sich weiter verstärkenden Preiskampf gezogen zu werden, ohne die Strukturen für die bereits vorhandenen Discount-Angebote zu haben kann sehr schnell in der Insolvenz enden.“

Preis nicht erstes Auswahlkriterium

Der Preis allein ist für Kunden jedoch gar nicht ausschlaggebend, wie die bei über 1000 Deloitte-Mitarbeitern durchgeführte Befragung zeigt: Der Standort des Clubs spielt nach wie vor eine zentrale Rolle für die Auswahl – ihm wurde ein Wert von 1,3 auf einer Skala von 1 (wichtig) bis 5 (unwichtig) zugeteilt, gefolgt von der Qualität der Geräte (1,6) und der Freundlichkeit des Personals (1,6) sowie erst an vierter Stelle dem Preis (1,8). „Über den Preis allein lassen sich potenzielle Mitglieder also nicht überzeugen, sondern neben Standort und Ausstattung sind es vor allem die Ansprache und Betreuung, die von Bedeutung sind“, betont Niels Gronau aus dem Deloitte Health & Fitness Team. „Die Clubatmosphäre sowie die persönliche und kompetente Betreuung auf der Trainingsfläche und am Empfang erreichen ebenfalls Höchstwerte, wenn es um die jeweiligen Einflüsse auf die Fitness-Erfahrung geht.“

Ehemalige und nicht aktive Mitglieder bieten großes Potenzial Insgesamt repräsentierten ehemalige Mitglieder mit 385 Personen die größte Gruppe der Befragten. Von diesen könnten sich über 50 Prozent vorstellen, ihr ehemaliges Studio weiterzuempfehlen. Nur 16 Prozent schlossen das für sich aus, was von einer überraschend großen Zufriedenheit zeugt. Von 302 Mitarbeitern, die bislang noch nicht in einem Fitnessstudio waren, denken sogar mehr als 70 Prozent daran in Zukunft einem Club beizutreten.

„Mit den 'Zufriedenen Ex-Mitgliedern' und den aufgeschlossenen 'Bislang-Noch-Nicht-Mitgliedern' ergibt sich ein Anteil von knapp 40 Prozent aller Befragten mit Zukunft-Kunde-Potenzial“, unterstreicht Karsten Hollasch. „Zudem erlauben die Ergebnisse Rückschlüsse auf das vorhandene Potenzial im Bereich Firmenfitness bei großen Unternehmen wie Deloitte.“

Deloitte Deutschland

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