Jüngere Parkinson-Patienten können vom früheren Einsatz der Tiefen Hirnstimulation profitieren

Eine neue Studie hat Hinweise darauf ergeben, dass sich die Lebensqualität von Patienten mit Parkinson-Krankheit durch den früheren Einsatz der Tiefen Hirnstimulation entscheidend verbessern lassen könnte. Die von dem Schweizer Neurologen Dr. Michael Schüpbach in Paris geführte Studie deutet auch darauf hin, dass eine frühzeitige Therapie mit der Tiefen Hirnstimulation zusätzlich zur Abnahme der motorischen Symptome auch psychiatrische Aspekte verbessern und den Patienten die Aktivitäten des täglichen Lebens erleichtern kann.

„Die Tiefe Hirnstimulation kombiniert mit angepasster medikamentöser Behandlung ist womöglich auch bei weniger fortgeschrittenem Parkinson und bei einer Erkrankungsdauer von weniger als zehn Jahren der alleinigen Medikation überlegen“, sagte Schüpbach. Er hat 18 Monate lang den Krankheitsverlauf von 20 Patienten beobachtet, die erst seit kürzerer Zeit Parkinson haben. Diese Patienten wurden nach einem Zufallsverfahren („randomisiert“) auf zwei Gruppen verteilt, von denen eine mit der Tiefen Hirnstimulation behandelt wurde, die andere mit der bestmöglichen Medikation.

Es ergab sich, dass sich die Lebensqualität der Patienten mit der Tiefen Hirnstimulation um 24 Prozent verbesserte, die Stärke der motorischen Störungen ließ um 69 Prozent nach. Außerdem konnten die stimulierten Patienten ihre Dopamin-Medikation im Durchschnitt um 57 Prozent reduzieren. In der Kontrollgruppe verbesserte sich die Lebensqualität nicht, die motorischen Symptome verschlechterten sich um 29 Prozent und die Patienten mussten im Durchschnitt zwölf Prozent mehr Medikamente nehmen.

Auch in Deutschland wird untersucht, inwieweit der frühere Einsatz der Tiefen Hirnstimulation die Lebensqualität jüngerer Parkinson-Patienten verbessern könnte. In einer gemeinsamen deutsch-französischen Studie, auf deutscher Seite geleitet vom Kieler Neurologen Prof. Dr. med. Günther Deuschl, sollen 250 jüngere Parkinson-Patienten in Deutschland und Frankreich eingeschlossen und über zwei Jahre beobachtet werden.

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Sabine Meyer presseportal

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