Können Vitamine die Alzheimer-Demenz aufhalten?

Nach Meinung des wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Biofaktoren (GfB) geht von Vitamin-Defiziten ein nicht zu unterschätzendes Risiko für degenerative Prozesse im Gehirn aus. So treibe beispielsweise ein Mangel an den Vitaminen Folsäure, B12 oder B6 die Blut-Konzentration der toxischen Aminosäure Homocystein in die Höhe, die das Alzheimer-Risiko erhöht.

Der großen Rotterdam-Studie zufolge treten Alzheimer-Fälle außerdem umso häufiger auf, je geringer die Aufnahme an Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin ist. Diese Vitamine verhindern schädliche Oxidationen im Körper. Oxidativer Stress fördert im Gehirn den Untergang der Nervenzellen. „Die Bedeutung einer gesunden, vitalstoffreichen Ernährung sollte daher in der Prävention der Demenz nicht unterschätzt werden“, warnen die Wissenschaftler von der GfB.

Die Wirkmechanismen einiger vitaminähnlicher Substanzen stellen sogar viel versprechende therapeutische Effekte bei Alzheimer in Aussicht: „Neueren Erkenntnissen zufolge hemmt eine fettlösliche Vorstufe vom Vitamin B1, das Benfotiamin, wirksam die Bildung toxischer Advanced Glycation Endproducts (AGEs)“, erklärte der Gießener Endokrinologe Prof. Hilmar Stracke.

AGEs sind verzuckerte Eiweißmoleküle, die wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Alzheimer-Entstehung spielen: Hohe AGE-Konzentrationen befinden sich in den senilen Plaques der Gehirne von Alzheimer-Patienten. Dort aktivieren sie eine Kaskade schädlicher Reaktionen und tragen so schließlich zur Zerstörung der Nervenzellen bei. Der Biofaktor Benfotiamin, ein bewährter Wirkstoff bei diabetischen Nervenleiden (Polyneuropathien), aktiviert ein körpereigenes Enzym, welches der Bildung aggressiver AGEs effektiv entgegenwirkt.

Auch die Alpha-Liponsäure, eine vitaminähnliche Substanz, die ebenfalls seit vielen Jahren erfolgreich in der Behandlung diabetischer Nervenschäden eingesetzt wird, ist, ersten Hinweisen zufolge, in der Lage, das Voranschreiten der Alzheimer-Demenz aufzuhalten.

Media Contact

Kerstin Imbery-Will presseportal

Weitere Informationen:

http://www.gf-biofaktoren.de/

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