56 % der Eltern, deren Kleinkinder unter Durchfall litten, äußerten Angst und Besorgnis

Im Rahmen der Umfrage wurden 2.023 Fragebögen ausgewertet.(1) Mehr als jeder fünfte Fall ist als „klinisch schwer“ einzustufen. 12,2 % aller betroffenen Kinder waren stationär behandelt worden. Die befragten Eltern nahmen die Belastung ihres Kindes durch die Durchfallerkrankung insgesamt als erheblich wahr. 56 % der Eltern gaben an, sie hätten Angst um das erkrankte Kind gehabt.

PAMODI (2)- Studie

Harmloser Durchfall – oder ernste Erkrankung? Die durchgeführte, schriftliche Befragung sollte ermitteln, wie Eltern eines Kindes bis zu zwei Jahren eine Durchfallerkrankung bei ihrem Kind wahrnehmen. Per Fragebogen wurden Details zu Art und Dauer der Symptome, zur erfolgten Behandlung sowie die Gefühle der Eltern des kranken Kindes abgefragt. Mit den Angaben der Eltern wurden dann mittels einer modifizierten Vesikari-Skala (3) insgesamt 2.023 Fälle in klinisch leichte bzw. schwere Fälle eingeteilt. Danach hatten 20,3 % der Kinder eine schwere Erkrankung durchgemacht. Durchschnittlich hatten die Kinder 3,6 Tage lang Durchfall. Neben Durchfall litten 47,7 % zudem unter Erbrechen, 52,2 % unter Fieber und 32,4 % unter Flüssigkeitsverlust. 77,2 % hatten einen reduzierten Appetit, 56,5 % tranken weniger. Ein Arzt wurde in 77,1 % der Fälle konsultiert. Insgesamt mussten 12,2 % sogar stationär betreut werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Dauer und Häufigkeit des Durchfalles und den Gewichtsverlust nahmen die Eltern als schlimmste klinische Symptome wahr. Bei der körperlichen Verfassung war bei den leichten Fällen ein „wunder, entzündeter Po“ das Hauptproblem; bei den schweren Gastroenteritiden waren für die meisten Eltern „Schmerzen“ beim Kind der Hauptgrund zur Sorge. Im Mittel beurteilten die Eltern den Gesundheitszustand ihres Kindes auf einer Skala von 0 (=denkbar schlechtester Zustand) bis 100 (=völlig gesund) mit dem Wert 50,3 als „erheblich beeinträchtigt“.

Die vorherrschende Emotion war bei allen Eltern das Mitgefühl (72 %); allerdings gaben 56 % der Eltern an, sie hätten auch Angst um ihr Kind gehabt. Erwartungsgemäß war die Angst bei den schweren Fällen mit 79 % deutlich häufiger, doch auch bei den leichten Fällen gaben 51 % der Eltern Angst an. Gerade bei schweren Erkrankungen klagten die Eltern häufig über Überforderung, mentale oder körperliche Erschöpfung. Insgesamt notierten sie eine starke Einschränkung ihrer Alltagsaktivitäten. 78 % der berufstätigen Eltern konnten wegen der notwendigen Betreuung der erkrankten Kinder durchschnittlich 3,1 Tage nicht arbeiten gehen.

Impfung gegen Rotaviren

Rotaviren gelten als häufigster viraler Auslöser von schweren Gastroenteritiden bei Säuglingen und Kleinkindern. (4) Je jünger das betroffene Kind ist, umso größer ist das Risiko, dass der eintretende Flüssigkeitsverlust gefährlich wird. Seit Mai 2006 ist in Deutschland ein oraler Impfstoff gegen Rotavirus-bedingte Magen-Darm-Infektionen verfügbar. Es handelt sich um eine Schluckimpfung, die ab einem Alter von sechs Wochen gegeben werden kann, um Kinder frühest möglich vor Infektionen mit Rotaviren zu schützen. Dies ist sinnvoll, da Magen-Darm-Infektionen gehäuft im Alter zwischen 6 und 24 Monaten auftreten. (4,5,6) Der Impfstoff befindet sich in einem Applikator, mit dessen Hilfe er schonend und säuglingsgerecht auf die Zunge geträufelt wird. Die Impfung kann in Koadministration mit den üblichen Kinderimpfstoffen erfolgen. (7) Rotarix® ist in mittlerweile 74 Ländern zugelassen. In Deutschland hat sich die DAKJ (Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin) klar für die Rotavirus-Impfung für alle Säuglinge ausgesprochen. (8)

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zum Thema Impfung gegen Rotaviren finden Sie im Internet unter www.gesundes-kind.de (Laienseite); Fachkreise können auf der Seite www.impfakademie.de im Rahmen des Online-Fortbildungsmoduls „Impfkurs 36“ ab sofort auch ein Kurskapitel zur Impfung gegen Rotaviren abschließen (2 CME-Punkte).

Anmerkungen:

1 Vorraussetzung für die Teilnahme war, dass in der Familie ein Kind bis zu 2 Jahren in den vorangegangenen 6 Monaten an mindestens 2 zusammenhängenden Tagen Durchfall hatte.

2 PAMODI – Studie: Parental Appraisal of the Morbidity of Diarrhoea in Infants and Toddlers. Huppert et al. Symptomatik und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Durchfallerkrankungen von Säuglingen und Kleinkindern bis 2 Jahre: Ergebnisse einer Elternbefragung Monatsschrift Kinderheilkunde 154(Suppl.1);2006:207-208 (DGKJ-PS-308) und Huppertz et al. Elternbefragung zur subjektiven Bewertung von Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern bis 2 Jahre. Monatsschrift Kinderheilkunde 154(Suppl.1);2006:208 (DGKJ-PS-309)

3 Anmerkung: „modifiziert“ bezeichnet die Anwendung der Vesikari-Skala in der vorliegenden Umfrage bei Eltern. Dabei wurde die im Rahmen der Skala übliche Einstufung nach dem Grad der Dehydrierung weggelassen, da dieser den Eltern nicht bekannt sein dürfte.

4 Huilan S et al. Bull WHO, 1991, Vol 69(5):549-555

5 Linhares AC et al. Rotavirus vaccines and vaccination in Latin America. Rev Panam Salud Publica 2000;8 (5):305-331

6 De Vos B, et al. A rotavirus vaccine for prophylaxis of infants against rotavirus gastroen-teritis. Pediatr Infect Dis J 2004;23:S179-8

7 Steele AD. Et al. Concomitant administration of live attenuated oral rotavirus vaccine (RIX4414) with poliovirus vaccines in African infants. Poster presented at ESPID annual meeting, May 2005

8 Deutsche Akademie für Kinder und Jugendmedizin. Empfehlung zur Rotavirusimpfung: Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen. 2006

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Weitere Informationen:

http://www.GlaxoSmithKline.com

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