Gewaltspiele hinterlassen Spuren im Gehirn

Gewaltvideospiele hinterlassen nachweisbare Spuren im menschlichen Gehirn. Wie eine aktuelle Studie der Radiological Society of North America belegt, stimulieren gewalttätige Games besonders jene Bereiche, die für emotionale Erregung zuständig sind, und vermindern die Aktivitäten in Regionen der Selbstkontrolle. Verglichen wurden Testpersonen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, die in zwei Gruppen aufgeteilt waren. Eine Hälfte testete ein aggressives Egoshooter-Game, die andere ein nicht-gewalttätiges Spiel. Dabei zeigte sich bei den Gewaltspiel-Probanden eine deutlich erhöhte Aktivität in der Amygdala, die eine wesentliche Rolle bei der emotionalen Erinnerung an bestimmte Situationen und der Analyse von potenziellen Gefahren spielt.

Gleichzeitig gingen die Gehirnleistungen in den Bereichen der Selbstkontrolle und Konzentrationsfähigkeit im Vergleich zur anderen Versuchsgruppe zurück. Laut Studienergebnis können bestimmte Gewaltspiele sich kurzzeitig ganz anders im Gehirn festsetzen als gewaltfreie Games. Eine Erkenntnis, die einen weiteren Aspekt in die laufende Diskussion um so genannte Killerspiele (pressetext berichtete: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=061122028 ) einbringen dürfte. Eine generelle Bewertung von Gewalt-Games nimmt die Untersuchung zwar nicht vor, weist aber ausdrücklich auf die erhöhte emotionale Erregung der Probanden hin.

Um die erhitzten Gemüter zu beruhigen und ihre eigene Verantwortlichkeit zum Ausdruck zu bringen, treten Spielehersteller mittlerweile verstärkt die Flucht nach vorne an. Electronic Arts http://ea.com zum Beispiel ruft die Händler nachdrücklich dazu auf, angegebene Altersbeschränkungen auf Videospielen ernst zu nehmen und einzuhalten. „Wir sind ständig in Kontakt mit unseren Handelspartnern und weisen darauf hin, dass die Angestellten die Kennzeichnungen auch dementsprechend wahrnehmen und kontrollieren“, erklärt Reinhard Leeb, Geschäftsführer von EA Österreich, im pressetext-Gespräch.

Die Altersbeschränkungen könnten aber nur dann erfolgreich sein, wenn sich alle Beteiligten, sowohl Politik, Hersteller und Händler, als auch die Konsumenten, insbesondere Eltern, zusammen des Themas annehmen, so Leeb weiter. „Das wichtigste ist Aufklärungsarbeit. Ein einfaches Verbot von Gewaltspielen würde überhaupt keine Wirkung erzielen.“ Gekennzeichnet sind die Games nach PEGI- und USK-System. PEGI beinhaltet fünf verschiedene Altersklassen zwischen drei und 18 Jahren und wird teilweise durch weiterführende Inhaltsbeschreibungen ergänzt. USK besteht ebenfalls aus fünf verschiedenen Klassifizierungen, die sich marginal vom PEGI-System unterscheiden.

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Claudia Zettel pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.rsna.org

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