Versicherer nehmen verstärkt die Konkurrenz ins Visier

Damit ist die Beobachtung des Wettbewerbs mittlerweile für die Assekuranzen genauso wichtig wie die Entwicklung neuer Produkte und die Preisgestaltung. Das ergibt die Studie „Branchenkompass Versicherungen“ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Vor allem die Schadenversicherer beobachten die Aktivitäten ihrer Konkurrenten sehr genau. Drei von fünf Industrie- und Gewerbeversicherer sowie jeder dritte Kfz-Versicherer nimmt die Konkurrenz verstärkt ins Visier. Für die Lebensversicherer stellt die wachsende Konkurrenz dagegen ein vergleichsweise geringes Problem dar. Nur zwölf Prozent der Befragten geben an, sich intensiver mit den Wettbewerbern zu beschäftigen. Der Grund: Die private Altersvorsorge boomt, wodurch auch die Nachfrage nach Lebensversicherungen steigt. 90 Prozent der über 50-Jährigen wollen für die Rente vorsorgen. Die Lebensversicherer sehen sich anderen Herausforderungen gegenüber: Sie sind besonders von den anstehenden Änderungen beim Versicherungsvertragsgesetz (VVG) betroffen. Jeder vierte Anbieter sieht eine starke Veränderung auf sich zukommen und bezeichnet die Reaktion auf neue Gesetze und Regelungen als Topherausforderung.

Besonders deutlich wird der hohe Konkurrenzdruck im Internet. Mit der Möglichkeit, Versicherungen online zu kaufen, hat sich der Wettbewerb noch einmal verschärft. 2,5 Millionen Bundesbürger haben bereits von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Die Hälfte der Surfer kann sich den Abschluss einer Versicherung im Internet vorstellen. Online können die Kunden Produkte schneller vergleichen und können sich einfach für das günstigste Angebot entscheiden. Die Folge: 32 Prozent der befragten Entscheider, die ihre Versicherungen auch im Internet anbieten, sehen in der Konkurrenz die größte Herausforderung ihres Unternehmens.

Die Unsicherheit, in welche Richtung die Branche steuert, ist groß: Eigene Produkt- oder Tarifstrategien als Reaktion auf die Maßnahmen der Konkurrenten spielen für die Entscheider eine erheblich geringere Rolle als 2005. Vor einem Jahr wollten noch 40 Prozent der Fach- und Führungskräfte mit neuen Produktideen auf den Wettbewerbsdruck reagieren. Aktuell geben nur noch 24 Prozent diese Maßnahme als Reaktion auf den verschärften Wettbewerb an. Darüber hinaus fehlt es vielen Anbietern an Innovationsstärke. Sie orientieren sich lieber an den Produkten und Preisen anderer Versicherer.

Der „Branchenkompass 2006 Versicherungen“ ist eine Studie der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. Er zeigt, wie sich die Topmanager in der Assekuranz auf die Zukunftsmärkte und auf den Wettbewerb einstellen. Wo sehen sie die wichtigsten Markttrends? Welche Strategie verfolgen sie? Welche Investitionen planen sie? Basis ist eine Forsa-Umfrage unter 100 Führungskräften aus 100 der größten Versicherungsgesellschaften Deutschlands.

Media Contact

Jörg Forthmann presseportal

Weitere Informationen:

http://www.steria-mummert.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer