"Hunger" auf Inhalte und Differenzierung durch Qualität

You Tube, My Space und Flickr: So heißen die neuen Helden des Internets. Sie alle haben eins gemeinsam: Die Nutzer erzeugen die Inhalte selbst und sind bei den Surfern ungemein beliebt. Der milliardenschwere Kauf von YouTube durch den Suchmaschinenbetreiber Google wird auf den Medientagen, die heute in München beginnen, für viel Gesprächsstoff sorgen.

Die rasch voranschreitende Digitalisierung der Medien führt zu einem grundlegenden Wandel in der gesamten Branche. Neue digitale Verbreitungswege werden in den kommenden Jahren das Wachstum der Medien- und Unterhaltungsbranche beschleunigen. Die Unternehmen müssen jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, um auch in Zukunft Wachstumspotenziale ausschöpfen zu können. In einer weltweiten Studie befragte Accenture deshalb mehr als 130 Top-Manager der Medien- und Unterhaltungsbranche zu deren Strategien für die Zukunft.

Das kräftige Wachstum wird nach Ansicht der Studienteilnehmer besonders durch zwei Faktoren getrieben: Neue Vertriebswege und neue Inhalte. Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) erwarten, dass neue Verbreitungswege wie etwa Online, Mobilfunk, Satelliten- und Kabelfernsehen oder Fernsehen per Internet (IPTV) das Wachstum in der Medienbranche treiben werden. Rund ein Fünftel der befragten Manager (21 Prozent) prognostizieren, dass vor allem neue Inhalte und Formate die Medienindustrie wachsen lassen.

Anbieter von Inhalten wie etwa Fernsehprogrammen, Filmen, Werbung oder Büchern haben demnach die besten Zukunftschancen: Über vier Fünftel der Studienteilnehmer (83 Prozent) erwarten, dass vor allem solche Medienunternehmen, die selbst Inhalte und Formate anbieten, für den künftigen Wettbewerb am besten positioniert sind. „Durch die Verfügbarkeit neuer Vertriebskanäle müssen die Produzenten von Inhalten ihre Angebote über möglichst viele Wege gleichzeitig vermarkten“, sagt Dr. Nikolaus Mohr Geschäftsführer für den Bereich Media & Entertainment bei Accenture. „Wem das jetzt schnell und mit einem einheitlichen, überzeugenden Marktauftritt gelingt, der wird im Wettbewerb die Nase vorn haben.“

Zu den Bereichen, die in den kommenden fünf Jahren am stärksten wachsen werden, gehören nach Ansicht der befragten Studienteilnehmer insbesondere Fernseh-Formate (50 Prozent) und Werbung (31 Prozent), aber auch Videospiele (23 Prozent), Verlagsprodukte (22 Prozent), Musik (22 Prozent) sowie Filme (21 Prozent).

Und die Branche reagiert: Viele Telekommunikationsunternehmen sehen sich nicht mehr als reine Infrastrukturanbieter sondern wollen eigene Unterhaltungsangebote vermarkten. Fast zwei Drittel der Befragten (60 Prozent) glauben, dass die Telekommunikationsbranche für den künftigen Wettbewerb in der Medienindustrie gut aufgestellt ist. Für die Kabel- und Satellitenbetreiber sehen 44 Prozent der Befragten eine gute Positionierung, die Aussichten des Einzelhandels als Vertriebskanal gelten mit 14 Prozent allgemein als eher schlecht. „Mit einer zunehmenden Anzahl von Vertriebskanälen wird der ,Hunger' auf neue, exklusive Inhalte automatisch zunehmen. Um sich vom Massenmarkt zu differenzieren, besteht eine Chance für professionelle Anbieter darin, gezielt hochwertige neue Inhalte zu produzieren“, erklärt Nikolaus Mohr. „User Generated Content kann dabei sicherlich als alternative Geburtsstätte für neue attraktive Inhalte angesehen werden.“

Mit den größten Zuwächsen rechnen fast 90 Prozent der Befragten im Bereich Online-Plattformen, gefolgt von mobilen Diensten (73 Prozent) sowie Satelliten- und Kabelkanälen (41 Prozent). Auch die noch relativ junge Technologie IPTV betrachten 36 Prozent als einen der Kanäle mit entsprechendem Wachstumspotenzial. Trotz der positiven Wachstumsprognosen für IPTV werden die Erfolgsaussichten der neuen digitalen Verbreitungsform ganz unterschiedlich eingeschätzt. So kann die Hälfte der Deutschen mit dem Begriff IPTV derzeit noch überhaupt nichts anfangen. Die große Mehrheit der Führungskräfte (78 Prozent) aus der TV-Branche ist der Ansicht, IPTV werde das traditionelle TV-Geschäft grundlegend revolutionieren. „Trotz eines zu erwartenden raschen Wachstums werden signifikante Umsätze erst in drei Jahren erreicht. Die großen Erwartungen in die neue TV-Technologie werden durch die noch unzureichende Kenntnis der Konsumenten gedämpft – hier besteht noch Nachholbedarf“, so Nikolaus Mohr.

Über die Studie:

Für die Accenture Media-Content-Studie wurden im Frühjahr 2006 insgesamt 130 Top-Manager von führenden Unternehmen aus TV, Film, Musik Verlagen, Videospiele, Radio und Werbung weltweit befragt. Die persönlichen Interviews und Telefonbefragungen wurden von einem Meinungsforschungsinstitut im Auftrag von Accenture durchgeführt.

Über Accenture:

Accenture ist ein weltweit agierender Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereitzustellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit rund 140.000 Mitarbeitern in 48 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2006) einen Nettoumsatz von 16,65 Milliarden US-Dollar. Die Internet-Adresse lautet www.accenture.de (Österreich: www.accenture.at / Schweiz: www.accenture.ch).

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Sonja Fink presseportal

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