Tödlicher Brennstoff Uran

Das radioaktive und krebserregende Gas Radon, das insbesondere beim Abbau des Kernbrennstoffs Uran in erhöhter Konzentration frei wird, tötet noch nach Jahrzehnten. Dieses heute veröffentlichte Ergebnis einer groß angelegten Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) an 59.000 früheren Arbeitern der Uranminen im Erzgebirge und in Thüringen ist nach Überzeugung der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) ein weiteres schlagendes Argument gegen die Fortsetzung oder gar den Ausbau der Atomkraftnutzung im In- und Ausland.

„Die Untersuchung der verheerenden Langzeitwirkung der mit dem Uranabbau verbundenen Radonfreisetzung beweist einmal mehr den tödlichen Charakter des Brennstoffs Uran“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Nach den Ergebnissen der BfS-Studie ist das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, 15 bis 24 Jahre nach der Arbeit im Uranbergwerk am höchsten. Das sei eine dramatische Bilanz und werfe ein neues Licht auf die merkwürdige Interpretation der Stromkonzerne, die ihre Atomkraftwerke als quasi-heimische Energiequellen verkauften. Baake: „Tatsächlich entstehen die ersten Großschäden der Atomkraftnutzung keineswegs in Deutschland, sondern bei Bergleuten und Anwohnern der Uranminen in Afrika, Australien oder Kanada. Uran tötet lange vor dem großen Unfall.“ Jede Tonne Uran, die in deutschen oder europäischen Meilern zusätzlich verbrannt werde, vergrößere diese Tragödie.

Dass über die Opfer, die die Atomenergie weit außerhalb der deutschen Landesgrenzen fordere, hierzulande ein Mantel des Schweigens gelegt werde, sei besonders verwerflich, weil hierzulande schon jetzt tausende den Spätfolgen des Uranbergbaus in der früheren DDR zum Opfer gefallen seien und immer noch Jahr für Jahr 200 beruflich bedingt neue Lungenkrebsfälle hinzukämen. Das BfS rechnet damit, dass allein von den 59.000 in der Studie erfassten Bergleuten 7.000 an Lungekrebs sterben werden.

Für Rückfragen:

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Deutsche Umwelthilfe e.V., Leiter Öffentlichkeitsarbeit,
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