Wie unsichtbare Prozessoren die Welt verändern

Die Alltagswelt, so ein eindeutiger Trend, wird mit einer steigenden Zahl von immer kleineren Rechnern bevölkert. Der Computer, wie wir ihn heute kennen, wird nach Einschätzung vieler Experten zum Auslaufmodell. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat nun eine Studie herausgegeben, die eine solche Technikentwicklung auf ihre Akzeptanz in der Bevölkerung hin untersucht.

Ergebnis: Die Menschen in Deutschland sind grundsätzlich bereit, sich auf allgegenwärtige Datenverarbeitung einzulassen. Sie müssen jedoch überzeugt sein, dass der Datenschutz gewährleistet ist, die Technik sicher und anwenderfreundlich sowie die Nutzung nicht verpflichtend ist.

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) und das Institut für Wirtschaftsinformatik an der Humboldt-Universität in Berlin haben die Studie „Technikfolgenabschätzung – Ubiquitäres Computing und informationelle Selbstbestimmung (TAUCIS)“ erarbeitet. Ubiquitäres Computing umschreibt den Einsatz von sehr kleinen Sensoren und Prozessoren in Alltagsprodukten, die miteinander kommunizieren und bei Bedarf bestimmte Aktionen auslösen. Gegenstände werden dadurch „intelligent“ und unterstützen die Menschen.

Die TAUCIS-Studie beschreibt, unter welchen rechtlichen, technischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Datenschutz gewährleistet werden kann. So dürfen zum Beispiel heimliche Überwachungen nicht befördert werden. Ein weiterer Punkt: Das Abwickeln von Kosten verursachenden Transaktionen muss gesichert ablaufen und steuerbar bleiben. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es eine gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesetzgeber ist, geeignete technische Lösungen zu entwickeln.

Ubiquitäres Computing wird schon heute in vielen Bereichen eingesetzt. Dazu zählt das Verfolgen von Waren in der Logistikbranche und die lückenlose Überwachung bei der Herkunft von Nutztieren. In der Automobilbranche können Chips im Fahrzeugschlüssel zum Beispiel nicht nur zum Bezahlen an der Tankstelle dienen, sondern auch für die automatische Einstellung von Spiegel, Sitzhöhe und Klimaanlage nach dem Geschmack des Fahrers sorgen. Intelligente Häuser erkennen ihre Bewohner, aktivieren pünktlich Wecker und Kaffeemaschine, stellen Lieblingsmusik an und blenden individuelle Nachrichten ein.

Die komplette Studie erhalten Sie unter www.bmbf.de/pub/ita_taucis.pdf.

Media Contact

Silvia von Einsiedel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer