Schlaganfall-Risiko erreicht alle zwölf Stunden Höhepunkt

Schlaganfälle treten am wahrscheinlichsten in zwei Zweistundenintervallen auf, einem am Morgen und einem am Abend. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Iwate Medical University gekommen. Die Wissenschaftler werteten die Daten von 12.957 Fällen aus. Es zeigte sich, dass das Risiko zwischen sechs und acht Uhr am Morgen und zwischen sechs und acht Uhr am Abend am höchsten war. Das geringste Risiko besteht demnach während des Nachtschlafes. Der entscheidende Faktor dürften daher die Veränderungen im Blut und dem Kreislauf sein, die durch die innere Uhr des Menschen gesteuert werden. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry veröffentlicht.

Das Team konzentrierte sich auf Patienten, die an drei verschiedenen Arten von Schlaganfall litten. Am häufigsten verbreitet war der so genannte ischämische Schlaganfall, der durch einen eingeschränkten Blutfluss in die Arterien des Gehirns hervorgerufen wird. Die seltener auftretenden hämorrhagischen Schlaganfälle entstehen, wenn im Gehirn ein Blutgefäß platzt. Dabei kommt es entweder zu einer Blutung direkt im Gehirngewebe oder einer Blutung in den Arterien auf der Oberfläche des Gehirns. In allen drei Fällen wiesen die Wissenschaftler nach, dass das Risiko am frühen Morgen und am frühen Abend am höchsten war. Ischämische Schlaganfälle traten am ehesten morgens auf und etwas seltener am Abend. Hämorrhagische Schlaganfälle waren morgens weniger wahrscheinlich als abends.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Veränderungen im Blutdruck wahrscheinlich für das Ansteigen und Abnehmen des Risikos verantwortlich sein könnten. Frühere Studien haben laut BBC ergeben, dass der Blutdruck am Morgen am höchsten ist und dann erst abends wieder ansteigt. Zusätzlich wird angenommen, dass andere Eigenschaften des Blutes das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls erhöhen und das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls am Morgen verringern. Blutplättchen sind zum Beispiel dafür bekannt, dass sie morgens eher verkleben und so ein Gerinnsel bilden. Dazu kommt, dass das Blut in diesem Zeitraum dazu neigt, dicker zu sein. Ist das Blut dünnflüssiger, sind starke Blutungen und damit ein hämorrhagischer Schlaganfall wahrscheinlicher. Ischämische Schlaganfälle treten zusätzlich viel häufiger während des Schlafes auf als hämorrhagische. Rund ein Fünftel der ischämischen Schlaganfälle entstand während des Schlafes. Die meisten Fälle konzentrierten sich auf die Zeit unmittelbar vor dem Aufwachen obwohl anzunehmen ist, dass der Schlaganfall bereits früher einsetzte.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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