Infektionen können Diabetes verursachen

Verbreitete Infektionen können bei Kindern und jungen Erwachsenen ein Auslöser für Diabetes sein. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Wissenschaftlern der Newcastle University und der University of Leeds gekommen. Das Team analysierte Daten aus einem Zeitraum von 25 Jahren, die von mehr als 4.000 jungen Menschen aus Yorkshire stammten, die an Typ-1-Diabetes erkrankt waren. Die Forscher wiesen Anhäufungen von ungewöhnlich vielen Krankheitsfällen bei den zehn bis 19 jährigen in bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten nach. Das weise, schreiben sie in dem Fachmagazin Diabetologia auf eine gemeinsame Ursache wie eine Infektion hin. In Großbritannien gibt es rund 250.000 Personen, die an Typ-1-Diabetes leiden. Die Anzahl der Erkrankungen bei Kindern steigt laut BBC jährlich um drei Prozent.

Eine Erkrankung entsteht, wenn der Körper nicht in der Lage ist Insulin zu produzieren um die Zuckerwerte im Blut zu kontrollieren. Sie tritt normalerweise vor dem 40 Lebensjahr auf. Jetzt wurde nachgewiesen, dass bei diesen Anhäufungen von Krankheitsfällen sechs bis sieben Prozent mehr Erkrankungen auftraten als zu erwarten war. Dieses Phänomen war bei Frauen und Mädchen besonders stark ausgeprägt. Das Muster, das Experten als „space-time clustering“ bezeichnen, ist typisch für jene Bedingungen, die durch Infektionen ausgelöst werden. Bedingungen, die durch konstantere umweltbedingte Faktoren ausgelöst werden, führen an einem Ort zu Ballungen über einen viel längeren Zeitraum.

Es wurde bereits angenommen, dass Infektionen mit dem Entstehen von Typ-1-Diabetes bei Kindern zusammenhängen könnten, die genetisch bedingt für bestimmte umfeldbedingte Auslöser besonders empfänglich sind. Der leitende Wissenschaftler Richard McNally erklärte, dass diese neuen Erkenntnisse einen Beitrag zum besseren Verständnis von Typ-1-Diabetes beitragen könnten. Es handle sich aber auch dabei nur um ein Stück des Puzzles und weit mehr Forschung sei erforderlich, bis man die verantwortlichen Infektionen identifizieren und daraus entsprechende präventive Maßnahmen ableiten könne. „Es ist wahrscheinlich, dass diese Krankheit durch die Wechselwirkung verschiedener Faktoren verursacht wird. Infektionen sind dabei nur eines der beteiligten Elemente.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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