Italienischer Solarstrommarkt wächst trotz Hindernissen

Mit großen Erwartungen blickt die Photovoltaikbranche zurzeit nach Italien. Ein Grund dafür ist das Ende Juli 2005 in Kraft getretene „Conto

Energia“, das – im europäischen Vergleich – hohe Einspeisetarife für Solarstrom festlegt. Marktteilnehmer, die in Italien tätig werden wollen, müssen sich jedoch auf eine im Vergleich zu anderen Ländern wie z.B. Deutschland neue Marktstruktur einstellen. Was die Entwicklung des Marktes in diesem Jahr angeht, sind die Befragten zuversichtlich: Ende 2006 sollen durchschnittlich 52,5 Megawatt Leistung neu installiert sein. Das sind erste Ergebnisse der neuen EuPD Research-Studie „Der italienische Photovoltaikmarkt 2006 – Grundlagen, Potenziale, Risiken“, die auf der Branchenmesse Intersolar in Freiburg vorgestellt wurde. Im Rahmen der Studie sind erstmals Primärdaten über die Marktstrukturen in Italien erhoben worden.

Italienische Marktteilnehmer sind „Allrounder“

Die Analyse der bestehenden Marktstrukturen in Italien zeigt: Der dortige Photovoltaikmarkt befindet sich noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Marktteilnehmer sind – anders als z.B. im deutschen Solarstrommarkt – mit noch wenig entwickelten Vertriebsstrukturen konfrontiert. Das Spektrum reicht vom ein- bis zum vierstufigen Vertrieb. Zudem haben die befragten Distributoren, Großhändler und Systemintegratoren ein breites Leistungsspektrum und können deshalb als „Allrounder“ bezeichnet werden. So installieren zwei Drittel der Unternehmen Solarstromanlagen; auch bietet jeder Dritte seinen Kunden Planungsleistungen an.

Bei der Auswahl des Produkts liegt die Priorität der befragten Unternehmen nicht auf der Verfügbarkeit. Sehr wichtig sind nach Ansicht von 60 Prozent der Firmen Qualität der Ware, Leistungsgarantie und -grad (jeweils 50 Prozent) sowie die einfache Anwendung und Montage (40 Prozent). Ein Grund dafür sind u.a. negative Erfahrungen der Firmen im Rahmen des 10.000-Dächer-Programms. Laut Aussagen der befragten Unternehmen habe es hier häufig Probleme mit der Leistungsfähigkeit installierter Anlagen gegeben. Das erklärt u.a. warum jedes dritte Unternehmen großen Wert auf Komplettsysteme legt. Durch die mangelnde Erfahrung mit der Installation von Photovoltaikanlagen fragen die Installationsbetriebe verstärkt nach solchen Paketlösungen.

Positive Wachstumsprognose trotz administrativer Hürden

Trotz der guten Ausgangslage aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen, den klimatischen Verhältnissen sowie der hohen Antragszahlen für neue Anlagen wird die Menge der tatsächlich umgesetzten Projekte und damit das Wachstum des italienischen Marktes durch mehrere Faktoren beeinträchtigt.

Insbesondere bei der Realisierung der Photovoltaikprojekte ergeben sich nach Ansicht der Befragten Verzögerungen. Jedes zweite Unternehmen macht dafür bürokratische bzw. administrative Hürden sowie die italienische Gesetzgebung (35 Prozent) verantwortlich. Dazu gehören beispielsweise das kompliziert ausgestaltete Fördersystem oder langwierige Verfahren bei der Erteilung von Baugenehmigungen für Solarstromanlagen. Auch die schlechte Verfügbarkeit von Solarmodulen spielt nach Ansicht von 50 Prozent der befragten Marktteilnehmer für das weitere Marktwachstum eine entscheidende Rolle.

Dennoch sind die Einschätzungen der Befragten bezüglich der weiteren Entwicklungen des Photovoltaikmarktes in Italien optimistisch. Für 2006 gehen die Unternehmen von einer neu installierten Leistung von durchschnittlich 52,5 Megawatt aus. In 2007 sollen es bereits durchschnittlich rund 110, ein Jahr später etwa 181 Megawatt sein.

Für die aktuelle Studie hat EuPD Research in Tiefeninterviews Marktteilnehmer zu ihrer Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Entwicklung des italienischen Solarstrommarktes befragt. In der Analyse sind Unternehmen berücksichtigt, die zusammen 80 Prozent des Gesamtmarktes in 2005 repräsentieren.

Weitere Informationen über die aktuelle EuPD Research-Studie „Der italienische Photovoltaikmarkt 2006 – Grundlagen, Potenziale, Risiken“ unter:

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