Steuersätze 2006 im internationalen Vergleich

Europäischer Trend: Steuersätze sinken weiter

Deutschland: Steuersatz bleibt hoch

Das weltweite Steuerklima bleibt freundlich, der Trend zur Senkung der Körperschaftsteuersätze setzt sich weiter fort. In Deutschland dagegen liegt die durchschnittliche Steuerbelastung spürbar über dem Durchschnitt der EU. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der KPMG-Studie „Steuersätze 2006 im internationalen Vergleich“.

Weltweit haben die KPMG-Steuerspezialisten 86 Länder untersucht, darunter die 30 OECD-Staaten sowie weitere Staaten in Asien und Lateinamerika. In Bezug auf die Vergleichbarkeit der Steuerbelastung haben die Ergebnisse allerdings nur beschränkt gültigen Charakter, denn die Bemessungsgrundlage ist – auch innerhalb der EU – uneinheitlich. Zudem gewähren viele Staaten Steuerbefreiungen und/oder -vergünstigungen, die die effektive Steuerbelastung oftmals erheblich mindern.

Führend bei der Senkung der Steuersätze sind weiterhin die Staaten der EU und der OECD. So ist der durchschnittliche EU-Körperschaftsteuersatz auf 25,04 Prozent gesunken (2005: 25,32 Prozent). Damit liegt dieser unter dem OECD-Schnitt von 28,31 Prozent (2005: 28,55 Prozent). Im Vergleich dazu ist die Steuerbelastung in Deutschland mit einem Anstieg von lediglich 0,03 Prozentpunkten nahezu unverändert geblieben. Der leichte Anstieg der deutschen Steuerlast auf aktuell 38,34 Prozent (2005: 38,31 Prozent) resultiert ausschließlich aus dem Anstieg des durchschnittlichen Hebesatzes der Gewerbesteuer. Damit liegt der deutsche Ertragsteuersatz nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt der EU und dem der OECD-Staaten.

Insgesamt fünf der OECD-Staaten und sechs EU-Staaten haben ihre Steuersätze gesenkt. In Europa führt Italien mit unveränderten 37,25 Prozent hinter Deutschland die Rangliste der Länder mit den höchsten Steuersätzen in der EU an. Den niedrigsten Körperschaftsteuersatz in der EU weist Zypern mit 10 Prozent auf, gefolgt von Irland mit unveränderten 12,5 Prozent.

Ernst Gröbl, im KPMG-Vorstand für den Geschäftsbereich Tax zuständig: „Mit einem durchschnittlichen Steuersatz von 38,34 Prozent liegt Deutschland deutlich über dem Durchschnitt von EU und OECD. Damit bleibt Deutschland als Steuerstandort unattraktiv. Die Steuerbelastung für Unternehmen in Deutschland muss auf ein international konkurrenzfähiges Niveau ge-senkt werden. Eine Verringerung des Ertragsteuersatzes könnte einer Abwanderung von Besteuerungssubstrat ins Ausland entgegenwirken.“

Media Contact

Thomas Blees KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

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