Gen-Schweine für die Ölherstellung gezüchtet

Gentechnisch veränderte Tiere produzieren Omega-3-Fette

Zahlreiche Studien legen nahe, dass Omega-3-Fette das Risiko einer Herzerkrankung verringern können. Ein Team unter der Leitung der University of Pittsburgh hat jetzt Schweine gezüchtet, die diese Fette produzieren. Die in Nature Biotechnology veröffentlichte Studie eröffnet die Aussicht auf eine neue Quelle für jene Fette, die der Mensch nicht herstellen kann. Derzeit können Omega-3-Fette nur über Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Arten von Fisch konsumiert werden, die fallweise auch große Mengen an Quecksilber enthalten.

Um die Produktion von Omega-3-Fettsäuren bei Schweinen zu stimulieren, übertrugen die Wissenschafter ein Schlüsselgen in noch unreife fötale Zellen, die bei erwachsenen Tieren zur Entstehung von bestimmten Gewebearten führen. Das Gen fat-1 kontrolliert die Umwandlung der reichlicher vorhandenen Omega-6-Fette in die Omega-3-Fette. In einem nächsten Schritt verwendeten die Wissenschafter die gentechnisch veränderten Zellen dazu, mittels des Zellkerntransfer in eine entkernte Eizelle ein Schwein zu schaffen. Der Wissenschafter Randy Prather erklärte, dass Schweine und Menschen über eine ähnliche Physiologie verfügten. „Wir könnten diese Tiere dafür einsetzen, um zu studieren, was bei einem gesunden Herzen passiert, wenn man die Menge der Omega-3-Fette im Körper erhöht. Damit könnten wir studieren, wie die kardiovaskulären Funktionen durch diese Fette unterstützt werden.“

Prather kann sich zusätzlich vorstellen, dass diese Tiere auch als Teil der Nahrungskette Vorteile bringen sollten. „Erstens könnten die Schweine über bessere kardiovaskuläre Funktionen verfügen und daher länger leben. Zweitens könnten sie gesündere Tiere für den Verzehr durch den Menschen ermöglichen.“ Die Auswertung von 89 Studien hinsichtlich der Gesundheitsvorteile von Omega-3-Säuren ergab im British Medical Journal vergangene Woche, dass es nur geringe Hinweise darauf gibt, dass diese Öle einen nennenswerten Effekt auf die Gesundheit haben. Die Verfasser der aktuellen Studie räumen laut BBC ein, dass weitere Forschungen erforderlich seien, bis endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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