Arbeitsmarkt: Mangel an qualifiziertem Personal zu befürchten

Verstärkte Bildungsanstrengungen nötig

Die Suche nach einem Job wird auch in den nächsten Jahren den deutschen Arbeitsmarkt beherrschen. Erst im folgenden Jahrzehnt werden die demografische Entwicklung und der Anstieg der Erwerbstätigkeit die Arbeitslosigkeit in Deutschland deutlich vermindern. Erst um 2020 erwarten Experten eine Halbierung der Arbeitslosenrate. Diese Ergebnisse sind einer aktuellen Langfristprojektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu entnehmen. Ohne verstärkte Bildungsanstrengungen bestehe jedoch die Gefahr, dass es zu einem Fachkräftemangel bei immer noch hoher Arbeitslosigkeit kommt, warnen die Arbeitsmarktforscher.

Auch in Österreich sind die Prognosen rund um den Arbeitsmarkt pessimistisch. „Im Augenblick ist die Arbeitslosigkeit extrem hoch und in absehbarer Zeit ist auch kein Rückgang zu erwarten“, so eine Angestellte der Arbeiterkammer auf Anfrage von pressetext. Wie die Voraussagen der Experten, ist die Einstellung der Österreicher ebenfalls düster. Drei Viertel der Österreicher sehen der Zukunft des Arbeitsmarktes mit wachsender Sorge entgegen, wie eine Telefonstudie der Markant Market Research GmbH belegt.

Die IAB-Studie weist in der Beschäftigungsfrage auf ein Problem hin, das in politischen Entscheidungen miteinbezogen werden sollte. Der seit Jahren anhaltende Stillstand der Bildungsentwicklung könnte in Kombination mit der abnehmenden Zahl jüngerer Arbeitskräfte schon bald zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften führen. Dies gelte umso mehr, je geringer die Bereitschaft der Wirtschaft sei, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen.

Im langfristigen Durchschnitt der kommenden anderthalb Jahrzehnte erwartet das IAB ein jährliches Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes von 1,3 Prozent. Verglichen mit den wachstumsschwachen vergangenen fünf Jahren wäre das immerhin eine Verdoppelung. Dabei sei jedoch eine konträre Entwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland absehbar. Während im Westen die Zahl der Erwerbstätigen bis 2020 mit 2,3 Mio. kräftig steigen werde, sei im Osten mit einem Abbau von einer Mio. Stellen zu rechnen. Nach wie vor sei ein eigendynamischer Aufschwung im Osten nicht absehbar, so das IAB.

Media Contact

Christina Schürz pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer