Mobile Business mit hohen Zielen und wenig Strategie

  • Mobile Business Summit 2005 am 20. Oktober in der IHK Bonn
  • Studienherausgeber Dirk Buschmann: Was heute schon der PC auf dem Schreibtisch ist wird morgen der PDA im Außendienst

Die deutsche Wirtschaft wendet sich dem Thema Mobile Business mit hohen Zielen aber wenig Strategie zu. Dies ist eine Schlüsselerkenntnis der aktuellen KI-Studie* „Mobile Business – Zielsetzungen, Strategien, Einsatzfelder“, die die KI AG (Knowledge Intelligence AG) in Zusammenarbeit mit der DGMF Deutsche Gesellschaft für Managementforschung unter der fachlichen Leitung von Prof. Christoph Wamser erstellt hat. Für den umfassenden Berichtsband über den „Einzug der Computertechnik in den Arbeitsalltag von Beschäftigen, die außerhalb des eigenen Firmengeländes unterwegs sind“, wurden 2.200 Vorstände, Geschäftsführer und Führungskräfte der oberen Leitungsebene in der deutschen Wirtschaft befragt. Demnach verknüpfen 84 Prozent der Topmanager hohe Ziele etwa in Bezug auf Informationsqualität und Kostensenkung an die Ausstattung ihres Außendienstes mit Taschencomputern (PDA, Personal Digital Assistant), die per Datenfunk an die Firmenzentrale angebunden sind. Aber weniger als zwei Drittel (61 Prozent) verfügen eigenen Angaben zufolge überhaupt über eine Strategie, wie diese Ziele erreicht werden sollen. „Die Dunkelziffer der Nicht-Strategen dürfte sogar bei über 50 Prozent liegen“, mutmaßt Studienleiter Prof. Christoph Wamser. Die wichtigsten Ergebnisse des Berichtsbands will er gemeinsam mit Studien-Herausgeber Dirk Buschmann am 20. Oktober auf dem „Mobile Business Summit 2005“ in der IHK Bonn/Rhein-Sieg vorstellen. Eine Zusammenfassung der Studie ist im Internet unter der Adresse www.ki- ag.com abrufbar.

„Nachdem der PC praktisch jeden Büroschreibtisch erobert hat, steht jetzt die nächste große Revolution am Arbeitsplatz an: die Ausstattung der Beschäftigten unterwegs mit Computern und die drahtlose Einbindung in die Geschäftsprozesse“, betont Herausgeber Dirk Buschmann die Dimension der anstehenden Umwälzung in den Unternehmen. Er prognostiziert: „Was der PC heute bereits für den Schreibtisch ist, wird der PDA schon morgen für die Beschäftigten im Außendienst darstellen. Das Computernetzwerk innerhalb der Firma wird für die mobilen Mitarbeiter durch die Datenfunkdienste wie WLAN und UMTS ersetzt. Ich gehe davon aus, dass sich die meisten Firmenchefs in wenigen Jahren unwohl fühlen werden, wenn Mitarbeiter ohne PDA und ohne Funkanbindung und damit ohne nahtlose Einbindung in die Geschäftsprozesse unterwegs sind. Dennoch haben sich mehr als ein Drittel der deutsches Topmanager auf dieses Szenario noch nicht strategisch vorbereitet“.

Am mangelnden Wissen liegt es nach den Erkenntnissen der Studie nicht: 81 Prozent der von KI/DGMF befragten Wirtschaftskapitäne verfügen nach eigener Einschätzung über ausreichendes betriebswirtschaftliches Know-how, um die Einführung von Mobile Business abschätzen zu können. 83 Prozent sehen bei sich selbst auch keine technologischen Defizite in Bezug auf Mobile Business. 79 Prozent haben bereits die Verantwortlichkeit für die mobile Arbeitsplatzrevolution im Unternehmen geklärt, 72 Prozent ausreichende Ressourcen dafür bereitgestellt. „In der Selbstauskunft gibt sich das deutsche Topmanagement jedenfalls bestens gerüstet für Mobile Business“, stellt Prof. Christoph Wamser fest.

92 Prozent der Führungskräfte versprechen sich von der PDA- Einführung ins Betriebsgeschehen in erster Linie Qualitäts- und Wettbewerbsvorteile. Ein Beispiel: Ein Service-Techniker kann an der Maschine beim Kunden vor Ort schneller und fehlerfreier eine Wartung durchführen, wenn er auf alle dazu notwendigen Informationen auf dem PDA zugreifen kann. Die Ergebnisse werden über Funk an die Zentrale übermittelt, die noch am selben statt sonst erst am nächsten Tag die Rechnung in Richtung Kunde schicken kann, was der Liquiditätssteigerung dient. Gut drei Viertel der Topmanager (76 Prozent) wollen mit Mobile Business vor allem eines – die Kosten senken. Um im Beispiel zu bleiben: Da der Service-Techniker alle Befunde selbst in den PDA eingibt, entfällt die ansonsten notwendige und zudem fehlerträchtige Erfassung des handschriftlichen Techniker- Berichts durch eine Hilfskraft im Büro. 71 Prozent der von KI/DGMF befragten Verantwortlichen streben daher sowohl Qualitäts- als auch Kostenvorteile an.

Ein Viertel der deutschen Topmanager stufen sich in Bezug auf Mobile Business als „Pionier“ ein, hat die Studie zutage gefördert. Sie haben den Revolutionsprozess am mobilen Arbeitsplatz erkannt und wollen diese Umwälzung so schnell wie möglich für ihr Unternehmen nutzen. Aber die überwiegende Mehrzahl der Führungskräfte sind bei der Mobilisierung am Arbeitsplatz eher träge. Sie wenden sich eigenen Angaben zufolge der PDA-Einführung zumindest im großen Stil erst dann zu, wenn dafür fixe und fertige Anwendungen verfügbar und vor allem erprobt sind. Mehr als ein Zehntel (12 Prozent) wollen gar nicht reagieren, bevor der Nutzen für die Wirtschaft nicht auf breiter Basis erwiesen ist. „Drei Viertel der deutschen Topmanager leiden offenbar unter dem Bloß-nichts-falsch-machen-Syndrom“ analysiert Prof. Christoph Wamser.

* Die KI-Studie „Mobile Business 2005/2006“ wurde von der KI AG (Knowledge Intelligence AG) und dem Institut für Management und Technologie der DGMF Deutschen Gesellschaft für Managementforschung unter der fachlichen Leitung von Prof. Christoph Wamser und KI- Vorstand Dirk Buschmann als Herausgeber erstellt. Die KI AG entwickelt innovative mobile Anwendungen, die in zahlreichen Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden, z.B. im Facility-Management, in der Wartung und Logistik und im Bereich mobile-CRM. Zu den Kunden zählen u.a. DaimlerChrysler, Deutsche Post World Net und HochTief Gebäudemanagement.

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Miriam Dechert presseportal

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