Lotsen auf dem Meer des Wíssens

Der rasche Wandel in Technik und Wirtschaft verlangt von der beruflichen Bildung schnelle Reaktionen auf neue Erfordernisse: In immer geringeren Zeitabständen müssen immer mehr Informationen mit wachsender Komplexität in kürzester Zeit erarbeitet, abgerufen und verarbeitet werden. Bildungsverwaltung, Forschung und Praxis nutzen im zunehmenden Maße das Internet, um wichtige Ergebnisse ihrer Arbeit öffentlich zu machen. Aber: Wie können in dem Meer des Wissens, das die moderne Informations- und Telekommunikationstechnik bereit stellt, diese Inhalte gefunden und für die Arbeit genutzt werden? Ein vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) geplantes Kommunikations- und Informationssystem Berufliche Bildung (KIBB) soll hier zukünftig Lotsenfunktion übernehmen. Das Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) an der Universität Bonn wurde beauftragt, die Bedingungen zum Aufbau von KIBB im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu untersuchen.

KIBB soll Experten aus Forschung, Politik, Verwaltung und Praxis ermöglichen, sich mit gezielten Anfragen zur beruflichen Bildung an ein professionelles Team von „Wissensmanagern“ zu wenden. Diese „Lotsen“ übernehmen die zur Beantwortung erforderliche Recherche und sorgen für rasche und adressatengerecht aufbereitete Antworten. Außerdem sollen sie neue, handlungsorientierte Wege für den Informationsaustausch zwischen Forschung, Politik und Praxis ausloten; die modernen kommunikations- und informationstechnischen Möglichkeiten, allen voran das Internet, werden hierbei eine herausragende Rolle spielen. Mit seinen Dienstleistungen soll KIBB ein Scharnier zwischen Wissenserzeugern, Wissensverwaltern und Wissensnutzern bilden. Ziel ist, Bildungsexperten in allen Arbeitszusammenhängen ein professionalisiertes Informationsmanagement zur Verfügung zu stellen, das ihnen hilft, aktuelle Fragen schnell, umfassend und sachgerecht zu beantworten.

In der kürzlich gestarteten Machbarkeitsstudie werden in einem ersten Schritt das Umfeld und die Bedingungen zum Aufbau von KIBB geklärt. Auf Grundlage der dabei ermittelten Fakten wird im Weiteren das Konzept erarbeitet, mit dem KIBB schrittweise aufgebaut und zu einem
effizienten, lern- und anpassungsfähigen Dienstleistungssystem entwickelt werden kann. Mit dem Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) an der Universität Bonn wurde für die Machbarkeitsstudie eine Forschungseinrichtung gewonnen, die sich als Schnittstelle zwischen Universität und außeruniversitären Institutionen versteht und einem fachübergreifenden Forschungsansatz folgt. Da der Aufbau des Kommunikations- und Informationssystems gleichermaßen psychologische, informationstechnische, kommunikations- und organisationswissenschaftliche Fragestellungen berührt, ist gerade diese Multidisziplinarität für die KIBB-Machbarkeitsstudie von grundlegendem Interesse.

Weitere Informationen zu KIBB und zur Machbarkeitsstudie sind veröffentlicht in dem Beitrag von Bettina Ehrenthal, Kornelia Raskopp, Klaus Troltsch und Joachim G. Ulrich: „Studie zum Informations- und Wissensmanagement in der Bildungsforschung und Aufbau eines Kommunikations- und Informationssystems Berufliche Bildung für Experten.“ in der September-Ausgabe (5/2001) der BIBB-Zeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP)“. Das Heft kann zum Preis von DM 15,- bezogen werden beim W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld, Tel. 0521/911 01-11, Fax: 0521/911 01-19, E-Mail: service@wbv.de.

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Dr. Ilona Zeuch-Wiese idw

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