Welche Chancen bieten sich europäischen Pharma- und Biotechnologiefirmen in Indien und China?

Obgleich in Asien über ein Drittel der Weltbevölkerung beheimatet ist, zeichnet sich diese Region doch nur für ein Fünftel des globalen Gesamtverbrauchs pharmazeutischer Präparate verantwortlich. Mit steigendem Einkommen der Bevölkerung nimmt auch die Nachfrage zu, womit sich neue Wachstumsmöglichkeiten für Pharma- und Biotechnologieunternehmen ergeben. Auch wenn Schwellenländer wie Brasilien, Mexiko, Polen und Russland ein ansehnliches Entwicklungspotenzial aufweisen, so zeigen sich doch die besten Wachstumsaussichten bei den asiatischen Riesen Indien und China.

Während man in Europa mit steigenden Kosten in Forschung und Entwicklung zu kämpfen hat und Regierungen versuchen, die Kostenspirale im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen, wenden sich Pharma- und Biotechfirmen verstärkt anderen Ländern zu, die günstige Kostenstrukturen und andere potenzielle Vorteile zu bieten haben – wie etwa einen beträchtlichen Inlandsmarkt sowie Möglichkeiten für klinische Versuche, Lizenzerteilungen und Outsourcing.

Die Wirkung eines Magneten

Indien als auch China mit ihrem hohen Inlandskonsum an pharmazeutischen Präparaten sowie ihrer wichtigen internationalen Stellung bei der Lieferung von aktiven pharmazeutischen Wirkstoffen (APIs – Active Pharmaceutical Ingredients) und Zwischenprodukten, erweisen sich dabei für die Pharma- und Biotechindustrie als zugkräftige Magneten. Beide Länder eröffnen daneben Möglichkeiten für kostengünstige klinische Studien in grossem Umfang.

Allerdings wird man in diesen Ländern auch mit spezifischen Problemfeldern wie unvermeidliche administrative Verzögerungen, Korruption und – speziell in China – einen oft undurchsichtigen Bürokratismus konfrontiert. Solche Nachteile treten jedoch angesichts der Vorteile schnell in den Hintergrund. Der Markt für rezeptfreie Medikamente (OTC – over the counter) expandiert. Die Marktteilnehmer als auch die Regierung machen sich zudem verstärkt globale Maßstäbe zu eigen, was sich etwa in einer verbesserten Patentschutzgesetzgebung zeigt.

Belebung für Pharma und Biotech

Es wird erwartet, dass ein wirksamerer Patentschutz den Marktzugang für ausländische Unternehmen begünstigen wird, zumal staatliche Maßnahmen zur Förderung ausländischer Direktinvestitionen (FDI – Foreign Direct Investment) an Schwungkraft gewinnen. Die Möglichkeit der Lizenzerteilung für große pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen bietet einen zusätzlichne Anreiz, auf diesen regionalen Märkten aktiv zu werden. Alles in allem üben die riesigen und rapide expandierenden Volkswirtschaften Indien und China einen belebenden Einfluss auf die Pharma- und Biotechindustrie aus.

„Indien und China haben sich unter den Schwellenländern als überaus populäre Ziele für internationale Direktinvestitionen (FDI) erwiesen,“ bemerkt Industrieanalyst Himanshu Parmar von Frost &Sullivan (http://healthcare.frost.com). „Während China allerdings eher wie ein Drache im Verborgenen erscheint, ähnelt Indien einem kauernden Tiger, der nur darauf wartet zuzupacken, um aus seinen Möglichkeiten, die er dem Westen bietet, Kapital zu schlagen.“

Sowohl Indien wie China bieten Kostenvorteile bei Forschung und Entwicklung sowie beste wissenschaftliche Voraussetzungen und ein enormes Potenzial an Fachkräften, die im Falle Indiens sogar über Englischkenntnisse verfügen. Während China außerdem mit beträchtlicher staatlicher Unterstützung und gut entwickelten Forschungsbedingungen aufwarten kann, lockt Indien mit einer starken IT-Industrie, erheblichen natürlichen Ressourcen und einer expandierenden Infrastruktur.

Partnerschaften als Schlüssel zum Erfolg

Günstige Gelegenheiten, in Indien und China Fuß zu fassen, bieten sich den europäischen Unternehmen besonders durch Partnerschaften, Fusionen und Akquisitionen sowie Joint Ventures mit Biotech- und Pharmafirmen und anderen Technologieunternehmen etwa auf dem Gebiet der IT. Andere Möglichkeiten sind strategische Partnerschaften mit Instituten oder ein Technologietransfer.

Man rechnet damit, dass solche Strategien das Investitionsrisiko bei Vertragsforschungen in Indien minimieren. Die Reform des Patentwesens wird wahrscheinlich den IP-Schutz klären und in Übereinstimmung mit den weltweit akzeptierten Mandaten bringen.

„Die Reform des Patentwesens wird sowohl Investitionen ermutigen als auch Finanzierungsmöglichkeiten erweitern,“ erläutert Parmar. „Multinationale Konzerne werden durch Joint Ventures, Kooperationen und Partnerschaften zum Markteinstieg motiviert, wobei der Technologie-Transfer und Vereinbarungen zur Lizenzerteilung eine tragende Rolle spielen werden. Indische Firmen werden voraussichtlich stark innovationsorientiert sein, was Partnerschaften für europäische Unternehmen noch attraktiver macht.“

Die wachsende Anziehungskraft dieser beiden Regionen spiegelt sich in den Expansionsplänen verschiedener europäischer Pharma- und Biotechkonzerne wider. Das Schweitzer Unternehmen Hoffmann-La Roche beabsichtigt, Indien zu einem seiner Sourcing-Zentren für aktive Wirkstoffe und Zwischenprodukte zu machen. Novartis erkundet in beiden Ländern Möglichkeiten für klinische Versuche. Und die Pharmaunternehmen Eli Lilly, Pfizer und Roche haben ihre klinischen Testprogramme bereits in Indien eingeführt.

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan allen interessierten Lesern eine kostenfreie Einführung in die strategische Analyse der Gewinnmöglichkeiten für europäische Pharma- und Biotechnologiefirmen in Indien und China in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen unter Angabe von Name, Firmenname, Position, Telefonnummer, Email-Adresse, Stadt und Land können an Katja Feick, Corporate Communications (katja.feick@frost.com), gerichtet werden.

Titel der Analyse: Strategic Analysis of the Opportunities for European Pharmaceutical and Biotechnology Companies in Indian and Chinese Markets (B482)

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