Haartönungen mit Krebsentstehung in Verbindung

Europäische Studie an 5.000 Frauen als Beweis

Frauen, die regelmäßig ihre Haare tönen, entwickeln eher Lymphomen, als jene, die es nicht machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine europäische Studie an mehr als 5.000 Frauen, berichtet BBC-Online heute, Mittwoch. Experten hatten erklärt, dass einige krebserregende Bestandteile bereits in den 70-er Jahren aus den Haartönungen entfernt wurden. Dennoch warnt die Studie jene Frauen, die häufig in Kontakt mit solchen Färbemitteln gekommen sind.

Lymphome sind bösartige Tumore, die ihren Ursprung im lymphatischen Gewebe haben. Die Studienautoren der International Agency for Research on Cancer in Frankreich haben das Ergebnis bei der derzeit stattfindenden Internationalen Konferenz über maligne Lymphome, die derzeit in Lugano stattfindet, präsentiert. Unter jenen Frauen, die vor 1980 regelmäßig solche Haartönungen verwendeten, stieg das Risiko an Lymphomen zu erkranken um 20 Prozent, im Vergleich zu jenen, die niemals ihre Haare färbten. Etwa ein Drittel aller Frauen in Europa und in Nordamerika verwendet Haartönungen oder Färbemittel. Auch zehn Prozent der über 40-jährigen Männer verwenden regelmäßig solche Kosmetika.

„Jene Kosmetika, die in den vergangenen 25 Jahren auf den Markt gekommen sind, sind offensichtlich nicht davon betroffen“, so der Forscher Poulo Bofetta. Es sei zwar noch etwas verfrüht, einen direkten Kausalzusammenhang zwischen den älteren Produkten und den Lymphomen herzustellen, aber der Verdacht erhärte sich zunehmends, meint der Experte. Dass die älteren Haarkosmetika tatsächlich krebserregend sein können, berichtet auch die American Medical Association, die erst kurz zuvor ein ähnliches Studienergebnis präsentiert hatte. Diese Studie hatte keine Verbindung von Haarfärbemitteln und Tönungen mit anderen Krebserkrankungen gefunden.

„In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl von Lymphom-Patienten verdoppelt“, erklärt Franco Cavalli, Vorsitzender der Konferenz. Viren und andere Infektionserreger wurden für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich gemacht. Wissenschaftler hatten aber wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass auch chemische Stoffe eine Rolle bei der Entstehung von Lymphomen spielen können.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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