BMBF fördert erfolgreiche Studie zur Tiefen Hirnstimulations-Therapie

Bulmahn: „Der richtige Weg, Parkinsonkranken zu helfen“


Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn begrüßte die neuen Erkenntnisse zur Tiefen Hirnstimulation bei Parkinsonkranken. „Dies ist der richtige Weg, um Parkinsonpatienten zu helfen“, sagte Bulmahn. Die Tiefe Hirnstimulation verbessere die Lebensqualität vieler Patienten, so Bulmahn. Unter Leitung von Prof. Günther Deuschl von der Neurologischen Universitätsklinik Kiel hat das Kompetenznetz Parkinson am Montag eine weltweit einmalige Untersuchung an 156 Patienten zur Tiefen Hirnstimulation präsentiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Kompetenznetz Parkinson seit 1999 bis einschließlich 2007 mit insgesamt 14,4 Millionen Euro.

Die Tiefe Hirnstimulation wird seit einigen Jahren an wenigen Universitätskliniken weltweit angeboten. Sie wird bei langjährig erkrankten und schwer betroffenen Patienten angewendet, bei denen Medikamente nur unzuverlässig wirken. In der jetzt veröffentlichten Vergleichsstudie schneidet die Tiefe Hirnstimulation bedeutend besser ab als die herkömmlichen medikamentösen Therapien. Die motorischen Fähigkeiten besserten sich durch die Tiefe Hirnstimulation deutlich, im Schnitt um über 40 Prozent.

Bei Parkinsonpatienten ist ein Bereich tief im Hirn für das Parkinson-typische Zittern mitverantwortlich. Bei der Tiefen Hirnstimulation werden Elektroden durch ein winziges Loch in der Schädeldecke in diesen Bereich implantiert. Über einen Schrittmacher unter dem Schlüsselbein werden regelmäßig schwache Stromstöße zur permanenten elektrischen Reizung ausgelöst. Damit wird die Überaktivität der beteiligten Nervenzellen reduziert.

Besonders stark verbesserten sich bei den operierten Patienten laut Studie die Mobilität, die Alltagsaktivität und die emotionale Ausgeglichenheit. Einige der bisher behandelten Patienten erlangten beinahe vollständige Kontrolle über alle Körperfunktionen zurück. Auch die mit Parkinson oft einhergehende Stigmatisierung habe nach der Operation deutlich abgenommen.

Die Tiefe-Hirnstimulation-Studie wurde vom Kompetenznetz Parkinson und dem „Koordinierungszentrum für klinische Studien“ Marburg durchgeführt. An ihr waren neun klinische Zentren, darunter eines aus Österreich, beteiligt.

Derzeit fördert das BMBF 17 Kompetenznetze zu verschieden medizinischen Forschungsbereichen. Ziel ist es, bundesweit Kompetenz zu bestimmten Erkrankungen aufzubauen, die für Forscher, „rzte, Patienten und ihre Angehörigen erkennbar und nutzbar ist.

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