Einzelgängerei schlecht für Immunsystem und Herz

Studien liefern erste Einblicke in genaue Zusammenhänge

Eine geringe soziale Verbundenheit kann negative Auswirkungen auf den Körper haben. Betroffen sind vor allem das Immunsystem und die Gesundheit des Herzens. Zu diesem Ergebnis sind zwei aktuelle Studien gekommen. Die erste Untersuchung ergab, dass Studienanfänger, die wenig Kontakt hatten oder sich einsam fühlten eine schlechtere Immunreaktion auf eine Grippeimpfung aufwiesen als ihre geselligeren oder sozial zufriedeneren Jahrgangskollegen. Eine zweite Studie ergab, dass sozial isolierte Männer über erhöhte Werte des Entzündungsmarkers Interleukin-6 verfügen, der bei Arterienverkalkung eine Rolle spielt. Es war laut New Scientist bekannt, dass Isolation einen nachteiligen Effekt auf die Gesundheit des Herzens hat. Diese Studien ermöglichen laut Sarah Pressman von der Carnegie Mellon University erste Einblicke in die genauen Zusammenhänge. Die Ergebnisse der Studien wurden in dem Fachmagazin Health Psychology veröffentlicht.

Es zeigte sich, dass kleine soziale Netze und Einsamkeit die Antikörperreaktion der Studenten auf die Grippenimpfung verringerten. Überraschenderweise hingen diese Effekte voneinander unabhängig. Laut Pressman stehe bei der Einsamkeit das eigene Empfinden der Situation im Vordergrund. Die Größe sozialer Netze könne einfach durch die Zählung der Kontakte eines Menschen ermittelt werden. „Man kann wenige Freunde haben und sich trotzdem nicht einsam fühlen. Andererseits kann man sich auch inmitten von Freunden einsam fühlen.“

Die Forscher teilten Fragebögen an 83 Studenten aus um zu ermitteln mit wie vielen Menschen sie innerhalb von 14 Tagen Kontakt hatten. Zusätzlich verteilten sie Palm Computer für die Aufzeichnung Einsamkeitsgefühlen und ermittelten die Werte des Stresshormons Cortisol. Die Studenten, die sich am ein einsamsten fühlten, verfügten über eine um 16 Prozent verringerte Antikörperreaktion auf einem im Impfstoff enthaltenen Stamm („A/Caledonia“). Studenten mit den kleinsten sozialen Netzen, die im Untersuchungszeitraum mit vier bis 12 Menschen Kontakt hatten, verfügten über eine elf Prozent schlechtere Reaktion auf den gleichen Bestandteil als Teilnehmern mit mehr als 20 Kontakten.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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