Übergewicht verdreifacht Demenzrisiko

Forscher befürchten Boom beim Verlust der geistigen Leitungsfähigkeit

Übergewicht in mittleren Jahren steigert das Demenzrisiko um bis zu 74 Prozent. Bei fettleibigen Frauen steige das Risiko sogar um 200 Prozent. Das sind die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie des National Institutes of Health. Die Autoren warnen nun, dass die fortschreitende Ausbreitung von Fettleibigkeit zu einem Demenz-Boom führen könnte. „Menschen, die in mittleren Jahren fettleibig sind, haben das dreifache Risiko an Demenz zu erkranken, wohingegen Normalgewichtige gegenüber Übergewichtigen nur eine 35-prozentige Wahrscheinlichkeit haben eine Demenz zu entwickeln“, erklärte Studienleiterin Rachel Whimer. Die Ergebnisse der Studie wurden heute, Freitag, online auf der Homepage des British Medical Journals veröffentlicht.

Die Studie verfolgte die Auswirkungen von Fettleibigkeit (Body Mass Index (BMI) über 30) auf die geistige Leistungsfähigkeit von 10.000 Probanden über drei Generationen hinweg. Dabei konnten die Experten feststellen, dass auch der Körperumfang für ein erhöhtes Demenzrisiko ausschlaggebend ist. Denn jene Untersuchungsteilnehmer mit den größten Körperumfängen hatten auch ein bis zu 70 Prozent höheres Demenzrisiko als jene mit geringeren Körperumfängen. Die Forscher glauben, dass die Fettleibigkeit das Demenzrisiko entweder durch einen direkten Effekt auf das Gehirn steigert oder durch die Kombination mit begleitenden kardiovaskulären Krankheiten und Diabetes begünstigt wird. Wegen der zunehmenden Vergreisung der Weltbevölkerung wird Demenz in 20 Jahren rund 400 Prozent häufiger auftreten, schätzen Experten. Einige Vorhersagen gehen davon aus, dass es im Jahr 2050 etwa 45 Mio. Betroffene geben wird.

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Evelyn Lengauer pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nih.gov http://www.bmj.com

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