Strategische Analyse des Europamarktes für Innenraum-Module und -Systeme

Nach dem erfolgreichen Outsourcing von Fahrzeuginnenraum-Modulen in Nordamerika gewinnt das Konzept nun auch in der europäischen Automobilindustrie zunehmend an Popularität. Zu den zahlreichen Vorteilen der Auslagerung an eine neue Gattung so genannter Tier 1-Zulieferer zählen, dass Fahrzeughersteller zusätzliche Montagebänder für Modellvarianten einrichten und sich so auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.

„Innenraum-Module und -Systeme werden auf dem europäischen Markt im wachsenden Umfang ausgelagert, wobei Cockpit-Module und Sitzsysteme eine Vorreiterrolle in diesem Prozess spielen“, stellt Frost & Sullivan Programm-Manager Anil Valsan fest. Seiner analyse zufolge wird der Umsatz des europäischen Marktes für Innenraum-Module und -Systeme von 23,7 Milliarden Euro in 2003 auf rund 56,2 Milliarden Euro im Jahr 2012 wachsen, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate (CAGR) von 10,1 Prozent pro Jahr entspricht.

Outsouring schafft Synergieeffekte und Flexibilität

„Fahrzeughersteller entscheiden sich für ein Outsourcing von Modulen, da sie dadurch einerseits Synergieeffekte bei den hochkomplexen, aus mehreren Komponenten bestehenden Modulen erreichen können. Andererseits wird eine größere Flexibilität des Montagebetriebes sichergestellt, zumal die Zulieferer die Module auf einer Just-in-time-Basis zur Verfügung stellen“, so Valsan.

Der Fokus vieler Fahrzeughersteller auf eine möglichst große Palette von Modellvarianten hat bereits zu einem besseren Produktmix und zunehmender Modularisierung geführt. Derzeit eruieren VMs, ob Modularisierungsstrategien auch in den zuvor unangetasteten Motoren- und Chassis-Segmenten angewendet werden können. Darüber hinaus wird das Segment der Nischen-Fahrzeuge untersucht, das infolge der hohen Mehrwerte, die von Zulieferern angeboten werden, ebenfalls Potenzial bereithält.

Diese Mehrwerte – offeriert von Zulieferern aufgrund des hohen Drucks seitens der Fahrzeughersteller, innovative Produkte zu entwickeln – haben wesentlich zur Aufrechterhaltung der hohen Qualitätsstandards bei den Innenraum-Modulen und -Systemen beigetragen. Zusätzlich hat die Einführung von Funktionen wie Overhead Information Displays, Musik- und Unterhaltungsmodulen, Aufbewahrungsbehälter-Modulen, sowie anspruchsvollen Sonnendach- und Panoramadach-Systemen das Ertragswachstum stimuliert.

Sitzsysteme und Cockpit-Module werden bevorzugt ausgelagert

Sitzsysteme sind gegenwärtig für mehr als 67,6 Prozent der Gesamtmarkterträge verantwortlich. Gleichwohl erwartet Frost & Sullivan, dass sich Cockpit-Module bis 2012 an die Spitze der Gewinnbringer setzen. Das Outsourcing sowohl von Sitzsystemen als auch Cockpit-Modulen wird sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen, da sich fast alle führenden europäischen Fahrzeughersteller die Vorteile dieses Konzeptes zu Nutze machen werden.

Daneben werden sich die Erträge von Overhead Information Displays, die im Jahr 2003 mehr als 3,1 Milliarden Euro betrugen, bis 2012 voraussichtlich verdoppeln. Die Bauteil-Versendung dieser Systeme soll sich in demselben Zeitraum vervierfachen. Teppichakustik- und Ladungsmanagement-Systeme indes werden immer mehr den Kundenwünschen angepasst, um die Nachfrage nach Schwingungs- und Geräuscheigenschaften (Noise Vibration Harshness – NVH) zu bedienen.

„Da sich Synergien von Teppichakustik-Systemen mit anderen Innenraummodulen wie den Sitz- und Overhead Information Displays ergeben, werden Zulieferer künftig ein größeres Interesse daran zeigen, komplette Innenraumlösungen mit integrierten Akustikangeboten in Form von Sitzstoffen, Dachinnenverkleidungen und Armaturenbrettisolierungen zusammenzustellen“, bemerkt Frost & Sullivan Analyst Kaushik Madhavan. „Daraus wird ein bedeutender Trend in der europäischen Automobilindustrie entstehen, wobei eine zunehmende Zahl von Tier 1-Zulieferern die Koordination der Beschaffung von sämtlichen individuellen Komponenten, Modulen und deren anschließende Integration übernimmt.“

Kombinationen von Komponenten in Modulen gefragt

Mit einer wachsenden Zahl von individuellen Komponenten für Innenraummodule werden sich solche Zulieferer, die eine größere Anzahl artverwandter Komponenten in einem Modul oder System kombinieren und so ein besseres Preis-Leistungsverhältnis anbieten können, vermehrt Aufträge von Automobilherstellern sichern können. Obgleich gegenwärtig noch eine Domäne der Fahrzeughersteller, verspricht die Integration von Elektronik in Fahrzeuginnenräumen ebenfalls ein neuer, potenzieller Bereich für Zulieferer zu sein.

„Insgesamt verlangen die Endkunden nach einem höheren Niveau der Integration von Motorisierung und Elektronik. Daher haben Zulieferer die Gelegenheit, Automobilhersteller mit einer Elektronik zu überzeugen, die kompatibel ist mit der jeweils spezifischen elektronischen Architektur der Systeme einzelner Hersteller“, folgert Madhavan.

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan allen interessierten Lesern eine kostenfreie Einführung in die strategische Analyse zum Europamarktes für Innenraum-Module und -Systeme in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen können gerichtet werden an Janina Hillgrub, Corporate Communications (janina.hillgrub@frost.com).

Media Contact

Janina Hillgrub Frost & Sullivan

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