Automobilzulieferer wollen Innovationsleistung um 35% verbessern

Anteil der F&E-Ausgaben außerhalb Mittel- und Westeuropas erhöht sich von 17% auf 29% bis 2007 / Weitere Steigerung des Anteils an Standardkomponenten von 43% auf 53%

Eine Verkürzung der Entwicklungszeiten um 23% und eine Verbesserung des Mehrwerts für Kunden um 18% streben Europas Automobilzulieferer an. Das geht aus einer aktuellen Studie der internationalen Technologie- und Strategieberatung Booz Allen Hamilton hervor. Insgesamt hat mehr als die Hälfte der 250 befragten Unternehmen verschiedener Branchen aus sieben Ländern die hohe Bedeutung von Innovation für die Erreichung ihrer strategischen Unternehmensziele erkannt. Automobilzulieferer – etwa 13% der Befragten – rechnen sich durch eine Verbesserung ihrer Innovationsleistung große Vorteile für ihre aktuell schwierige Situation aus.

Hoher Preisdruck von Seiten ihrer Kunden und niedrige Renditen charakterisieren die Lage vieler Automobilzulieferer in Deutschland. Als wichtigste Partner der Automobilindustrie tragen sie jedoch einen großen und zukünftig weiter wachsenden Teil der Forschungs- und Entwicklungsaufgaben einer der wichtigsten Industrien Deutschlands. Mit gegenwärtigen Mitteln und Methoden ist das aber nur schwer möglich. Es gilt, trotz Kostendrucks attraktiver Partner der nach Globalisierung strebenden Automobilhersteller zu bleiben und gleichzeitig dem Trend nach sinkender Fertigungstiefe zu folgen. Dieser positioniert die Zulieferer stärker als Entwicklungspartner. „Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess reicht bei den Automobilzulieferern nicht aus, um die ehrgeizigen Ziele bezüglich der Verbesserung der Innovationsleistung zu erreichen“, sagt Christian Koehler, Automobil-Experte und Principal bei Booz Allen Hamilton.

Die Unternehmen sprechen daher einer stärkeren Kundenorientierung, mehr Innovationskultur und einem besseren Technologie- und Kostenmanagement größte Hebelwirkungen für Verbesserungen zu. Gerade in diesem Gebiet herrscht heute ein Grad an Unzufriedenheit von 40% bis 50%, so die Studie. Danach besitzt Innovation bei Führungskräften keine ausreichend hohe Priorität. Auch die Innovationsstrategie ist nicht klar genug ausformuliert. 60% der befragten Zulieferer gaben sogar an, dass die Strategie von ihren Mitarbeitern zu wenig verstanden werde.

Die wichtigste Quelle für Innovationen bei den Automobilzulieferern ist nach wie vor der Entwicklungsbereich. Gleichzeitig gehen die Unternehmen davon aus, dass die Bedeutung des Kundenverständnisses und Partnerschaften mit den Automobilherstellern in Zukunft immer wichtiger werden.

Die Studienteilnehmer planen, den Anteil ihrer F&E-Ausgaben außerhalb Mittel- und Westeuropas bis 2007 von 17% auf 29% zu erhöhen. Zielländer sind im Wesentlichen die USA, Osteuropa, China und Indien. Darüber hinaus gibt es eine Tendenz, die Entwicklungsstandorte stärker zu integrieren und den Entwicklungsaufwand an „Tier Two“-Zulieferer zu verlagern, also solche, die den Automobilherstellern nicht direkt zuliefern. Insgesamt streben die Automobilzulieferer eine weitere Standardisierung von Komponenten und Teilen an und wollen in fünf Jahren den Anteil an Standardkomponenten in ihren Produkten von 43% auf 53% steigern.

Mit mehr als 15.000 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten zählt Booz Allen Hamilton zu den weltweit führenden Management- und Technologieberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner 250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz weltweit auf 2,7 Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf 174 Mio. Euro.

Media Contact

Susanne Mathony presseportal

Weitere Informationen:

http://www.boozallen.de

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