Patienten-Angst steckt Ärzte an

Von Patienten bewusst oder unbewusst ausgedrückte Ängste übertragen sich auf den Arzt. Das zeigt eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der gesetzlichen Krankenversicherung geförderte Studie der Abteilung für Allgemeinmedizin an der Universität Düsseldorf. Sechs eigentlich gesunde und vorher geschulte Personen suchten für dieses Projekt 52 Hausärzte auf und klagten über Kopfschmerzen. Dabei gaben sie sich entweder ängstlich und besorgt oder verhielten sich neutral und akzeptierten das Vorgehen des Arztes. Anschließend füllten sie einen Dokumentationsbogen aus und notierten Dauer und Umfang der Untersuchungen. Das Ergebnis: Die besorgten Patienten wurden häufiger zum Facharzt überwiesen und mit teureren und aufwändigeren Methoden, zum Beispiel einer Computertomographie, untersucht. Bezüglich der Behandlungszeit bestand kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Professor Heinz-Harald Abholz, Koordinator der Studie, meint dazu: „Patienten sollten ihre Sorgen und Befürchtungen offen und realistisch ansprechen, aber die Hausärzte sollten auch gezielt danach fragen.“ Abholz hat nun eine Liste mit Ratschlägen zum Arzt-Patientengespräch erstellt, die er über Mitglieder-Zeitschriften von Krankenkassen und Medizin-Hotlines bekanntmachen will. Die Ergebnisse der Studie sollen bei der Aus- und Weiterbildung von Ärzten genutzt werden, um überflüssige Untersuchungen zukünftig zu vermeiden.

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Dr. Stefan Wilm presseportal

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