Größere Babys verdienen später mehr Geld

Zwei Zentimeter Größe stehen für 3,5 Prozent Mehr-Einkommen

Größere Babys werden später im Leben mehr Geld verdienen als kleinere. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die von der University of Southampton gemeinsam mit dem finnischen National Public Health Institute durchgeführt wurde. Die Forscher haben mehr als 4.600 männliche Babys, die zwischen 1934 und 1944 geboren wurden, 1990 untersucht, berichten sie im Fachmagazin Archives of Disease in Childhood.

Männer im mittleren Alter, die an ihrem ersten Geburtstag mehr als 80 Zentimeter groß waren, verdienen demnach 50 Prozent mehr als jene, die nur 72 Zentimeter oder noch kleiner waren. Nach der Studie, die auch soziale Hintergründe untersuchte, entsprechen zwei Zentimeter Körpergröße 3,5 Prozent des Einkommens. Kleinere Babys waren tendenziell später häufiger manuelle Arbeiter. Die Studie umfasste deshalb nur Männer, da in dieser Generation viele Frauen zu Hause bei Kind und Familie blieben. Bisherige Untersuchungen hatten immer das Wachstum des Kindes mit dem Grad von Erfolg im späteren Berufsleben verglichen. Das Wissenschaftsteam dieser Studie hingegen sieht das Alter von einem Jahr als genauen Indikator für den zukünftigen Verdienst.

Zusätzlich stellte sich auch heraus, dass Kinder, die langsamer wuchsen, weniger häufig studierten. Die Forscher führen dies auf ein langsameres Hirnwachstum zurück, das Hand in Hand mit dem Größenwachstum ging, oder auf Mangelernährung, die eine sensorische Stimulation vermissen lässt. Dass die Studie auch heute noch Gültigkeit besitzt, davon geht Autor David Barker jedenfalls aus. Es sei immer noch häufig, dass Kinder unter Mangelernährung leiden. Dass die Größe eines Babys nicht gleichzusetzen ist mit der Intelligenz, davor warnen Kritiker. Dennoch ist es offensichtlich, dass körperliches und geistiges Wachstum Hand in Hand gehen.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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