Bildungsbeteiligung von Kindern hängt vor allem vom Schulabschluss der Eltern ab

Weniger das Einkommen als vielmehr die Bildung der Eltern hat einen Einfluss auf die Entscheidung, ob ein Kind im Anschluss an die Grundschule die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium besuchen wird. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Thorsten Schneider vom DIW Berlin auf Basis der Längsschnittsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) veröffentlicht hat.

Schneider zieht folgendes Fazit: „Die empirischen Ergebnisse legen den Schluss nah, dass eine Steigerung des Familieneinkommens durch höhere Transferleistungen wie etwa das Kindergeld nicht die Chancengleichheit im Bildungssystem erhöhen wird. Die Benachteiligung von Kindern kann nur dann stärker korrigiert werden, wenn das Bildungssystem sich ändert.“ Selbst wenn Eltern mit Hauptschulabschluss über ein sehr hohes Einkommen verfügen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind auf das Gymnasium wechselt, immer noch geringer, als bei einem Kind, dessen Eltern Abitur und ein geringes Haushaltseinkommen haben. Für den Übergang in die Hauptschule haben die Bildung und das Einkommen der Eltern den entgegengesetzten Effekt. Haben Eltern eine hohe Bildung, besuchen ihre Kinder – auch bei einem niedrigen Haushaltseinkommen – eher das Gymnasium; haben sie eine formal niedrige Bildung, gehen ihre Kinder oft zur Hauptschule. Nur die Realschule erweist sich nach der sozialen Herkunft ihrer Schülerinnen und Schüler als recht ausgewogen. Die Studie ist in Heft 6/2004 der „Zeitschrift für Soziologie“ erschienen.

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Renate Bogdanovic idw

Weitere Informationen:

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