Nanotechnik, elektronische Identifizierung und Viren auf dem Vormarsch

Deloitte präsentiert die 2005 Technologie-Trends der Zukunft

Wenn die heute bekannt gegebenen Prognosen der Technology, Media & Telecommunications Group von Deloitte eintreffen, steht der globalen High-Tech-Industrie ein durchwachsenes Jahr bevor. Technische Fortschritte werden gefeiert werden können, aber auch schwierige Herausforderungen stehen bevor.

Martin G. Nonnenmacher, Leiter/Partner des Industriesegments Technologie beschreibt das folgendermaßen: „Das Internet und der Web-Browser werden 2005 ein noch wichtigerer Bestandteil des privaten und beruflichen Alltags. Nanotechnologie wird sich immer mehr durchsetzen und ein breites Spektrum neuer oder verbesserter Produkte nach sich ziehen. Durch die Markteinführung der ersten Ethanol-Brennstoffzellen wird sich die Betriebsdauer portabler Geräte auf Tage, Wochen oder sogar Monate verlängern.“

„Roboter werden Einzug in den Haushalt halten und dort einfache Aufgaben übernehmen. Die Raumfahrt wird sich dem privaten Sektor öffnen. In Großstädten werden kabellose Mesh-Netze enstehen, die nicht zuletzt Behörden ermöglichen, technische und andere Ressourcen innerhalb eines großen Gebiets zu überwachen. Quanten-Computer, die um etliche Potenzen schneller sind als die schnellsten heute verfügbaren Supercomputer, werden weitere wichtige Entwicklungsschritte zurücklegen“, so Nonnemacher weiter.

„Daneben werden aber auch gravierende Probleme zu lösen sein. Elektronische Personenidentifizierung wird einerseits für mehr Sicherheit sorgen, andererseits werden aber auch Identity-Diebstahldelikte und andere Formen digitaler Kriminalität zunehmen. Viren, Würmer und andere Computer-Schädlinge werden sich noch häufiger und auch auf vernetzte mobile Geräte ausbreiten. Für den einzelnen Anwender bedeutet dies vor allem Frust und Ärger. Unternehmen können die damit verbundenen Datenverluste und Systemausfälle Milliarden kosten.“

Deloitte nennt als wichtigste Trends:

1. Nanotechnik erobert den Breitenmarkt

Nanotechnik ist eine der am meisten diskutierten und am wenigsten verstandenen Technologien des 21. Jahrhunderts. 2005 wird sie mehr und mehr den Nischen-Status verlieren. Bereits jetzt bietet sie die Grundlage für grundlegende Verbesserungen in einem breiten Spektrum von Produkten: Von Computerfestplatten über Autoreifen bis zur Sonnencreme. Bald wird sie jeden Sektor der Fertigungsindustrie bestimmen. Die Nachfrage der „Global Player“ wird die weitere Entwicklung vorantreiben und den Nanotech-Herstellern erstmals substantielle Umsätze verschaffen. Die Liste künftiger Anwendungsmöglichkeiten ist lang: Nanokugeln könnten Medikamente direkt zum betroffenen Organ transportieren und mit Hilfe nanoskalierter Fertigungsprozesse ließen sich nicht nur kleinere, schnellere Prozessoren und Speichergeräte, sondern zum Beispiel auch schmutzabweisend, knitterfreie Stoffe oder bakterienresistente Kleidungsstücke herstellen.

2. Elektronische Viren auf dem Vormarsch

Die immer stärkere Vernetzung elektronischer Geräte (PCs, Mobiltelefone, PDAs, Spielkonsolen) wird zu einer entsprechenden Zunahme von Viren und anderer schädlicher Software führen. Unerwünschte E-Mails (SPAM) und Instant Messages (SPIM) gehören dabei noch zu den harmlosesten Phänomenen, die aber in immer größerer Zahl durchs Netz geschleust werden. Ernstere Bedrohungen wie Viren, Würmer und Malware, Blue-Jacking (Angriffe auf Bluetooth-fähige Geräte) und VoIP SPAM werden immer häufiger. Da immer mehr Menschen per Handy, Laptop oder PDA auf private, öffentliche oder unternehmenseigene Netze zugreifen, eröffnen sich auch für Hacker neue Angriffsmöglichkeiten. Die daraus resultierenden Datenverluste und Systemausfälle werden Unternehmen weltweit Milliarden kosten. Gleichzeitig erschließt dieser Trend vielen Branchen neue Umsatzquellen: Netzbetreiber, Handset-Hersteller, Service Provider und Systemintegratoren profitieren ebenso wie Anbieter von IT-Sicherheitslösungen.

3. Elektronische Identifizierung versus digitale Kriminalität

Weltweit bemühen sich Regierungen, herkömmliche Ausweispapiere durch neue Formen der elektronischen Identifizierung zu ersetzen. Digitale Produkte werden zum Beispiel in Pässen, Personalausweisen, Scheck- und Kreditkarten eingesetzt und speichern Informationen wie Name, Adresse, Nationalität, Foto und sogar biometrische Daten. Dadurch sollen vor allem Betrug und Identitätsdiebstahl eingeschränkt, aber auch Identifizierungs- und Authentifizierungsprozesse beschleunigt werden. Trotzdem wird der „ID-Klau“ immer häufiger, vor allem dort, wo Geschäfte online abgewickelt werden. Unternehmen müssen deshalb rechtzeitig in Verfahren und Technologien investieren, die ihre eigenen Daten und die ihrer Kunden wirksam schützen.

Hinweise

Prognoseverfahren

Die vorliegenden Prognosen wurden von Deloitte Research im Auftrag der Deloitte Technology, Media & Telecommunications [TMT] Group zusammengestellt. Wichtigste Informationsquellen waren 5.000 Spezialisten des weltweiten TMT-Teams, Gespräche mit führenden Branchen- und Finanzanalysten sowie die Projektarbeit und der Erfahrungsaustausch mit Kunden aus der High-Tech-Industrie und verwandten Branchen. Die Prognosen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sind als Kommentar zu wichtigen Branchentrends und -entwicklungen zu verstehen.

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance-Beratung. Mit mittlerweile 3.200 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig, auch wenn es unter dem Namen „Deloitte“, „Deloitte & Touche“, „Deloitte Touche Tohmatsu“ oder einem damit verbundenen Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche Tohmatsu erbracht. Copyright © 2004 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

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