Postbank Studie: Medikamentenhandel im Internet kommt ab 2005 richtig in Schwung

Neun Prozent der deutschen Online-Shopper kaufen Medikamente im In-ternet / Gut verdienende Frauen und Senioren über sechzig Jahre führend / 68 Prozent der Händler werden den Online-Vertrieb weiter ausbauen

Seit Freigabe des Medikamentenversandhandels Anfang 2004 wächst die Zahl der Internetapotheken. 8,8 Prozent der deutschen Online-Shopper haben bereits Medikamente online bestellt, ein weiteres Viertel (23,7 Prozent) will dies in Zukunft tun. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie „eCommerce 2004“, die die Deutsche Postbank AG im Herbst 2004 in Auftrag gegeben hat.

Die Investitionen in den Vertriebskanal Internet werden 2005 weiter steigen – 64,8 Prozent der Anbieter von Gesundheits- und Wellnessprodukten erwarten steigende Umsätze. 1.035 zugelassene deutsche Versandapotheken werben derzeit um die Gunst der Kunden. Hinzu kommen weitere Anbieter, vor allem aus den Niederlanden.

Besonders oft bestellen einkommensstarke Frauen (21,7 Prozent) sowie generell gut verdienende Online-Shopper mit einem Nettoeinkommen über 3.000 € (15,5 Prozent) Arzneimittel im Internet. Zudem hat beinahe jeder fünfte (18,5 Prozent) Online-Shopper über 60 Jahre Erfahrungen mit Versandapotheken gesammelt. Mit stark steigender Tendenz.

Händler von Gesundheits- und Wellnessprodukten sehen der eigenen Zukunft positiver entgegen als die meisten anderen Branchen im Internet. 67,6 Prozent wer-den nach eigenen Angaben weiter in den Ausbau des Online-Vertriebs investieren. Für 72,7 Prozent steht die Verbreiterung der Produktpalette an erster Stelle, 59,1 Prozent werden verstärkt Geld ins Marketing und die Werbung stecken.

Dabei sind es weniger die rezeptpflichtigen Produkte als die rezeptfreien und Wellnessprodukte, die Wachstum versprechen. Bei rezeptpflichtigen Produkten müssen sich auch die deutschen Versandhändler an den festgeschriebenen Apothekenabgabepreis halten. Einen Preisvorteil gegenüber der stationären Apotheke können jedoch niederländische Anbieter wegen des dort niedrigeren Mehrwertsteuersatzes auf Medikamente ausspielen.

Laut Bundesgesundheitsministerium beträgt der Anteil der deutschen Versandapotheken bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln derzeit lediglich 2 Promille der Medikamentenausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Das entspricht einem Umsatz von etwa 40 Mio. € pro Jahr. Mittelfristig erwartet der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) aber Online-Umsätze von rund. 3 Mrd. € pro Jahr.

Zur Studie

Stichprobe, statistische Methoden, Veröffentlichung
Die Untersuchung wurde von Europressedienst Research, Bonn, im Auftrag der Postbank im September 2004 durchgeführt. Insgesamt wurden deutschlandweit 264 Online-Händler und 1.020 Privatpersonen befragt. Die Auswahl der Unternehmen erfolgte nach einer für Internetshops spezifischen Branchenverteilung (vgl. dazu auch die 18. W3B-Studie, Fittkau & Maaß 2004). Basis war ein Fragebogen mit standardisierten Fragen und Itemvorgaben. Die Privatpersonen wurden persönlich mittels standardisierter Fragen und Itemvorgaben interviewt.

Media Contact

Deutsche Postbank AG

Weitere Informationen:

http://www.postbank.de

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