Der Elektrizitätswerke-Markt in Mittel- und Osteuropa

Liberalisierung und Privatisierung stimulieren den Elektrizitätswerke-Markt in Mittel- und Osteuropa

Die zunehmende Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes und die Privatisierung von öffentlichen Versorgungsbetrieben eröffnen interessante Wachstumschancen auf dem Elektrizitätswerke-Markt in Mittel- und Osteuropa. Einer neuen Frost & Sullivan Analyse zufolge werden die Einnahmen des Marktes bei einer jährlichen Wachstumsrate von sieben Prozent für die Jahre 2003 bis 2010 von 494,3 Millionen US-Dollar im Jahr 2003 auf 796,2 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 ansteigen.

Um das volle Potential dieses jungen Marktes auszuschöpfen, sind allerdings flexible Strategien gefragt, die neben regionalen Besonderheiten insbesondere auch die lange Tradition der firmenintern angesiedelten Instandhaltung berücksichtigen.

„Die Elektrizitätsmärkte sind noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Deshalb ist eine gewisse Flexibilität bei Vertragsbedingungen und -absprachen von höchster Bedeutung,“ stellt Forschungsanalyst Anurag Khetan von Frost & Sullivan (http://energy.frost.com) fest. „Verträge, die auf rechtliche Bestimmungen sowie wirtschaftliche und politische Besonderheiten einer Region abgestimmt sind, und dazu die Geduld, mit einer Vielzahl von Aktionären zu verhandeln, sind entscheidend über Erfolg oder Misserfolg auf dem Markt.“

Dienstleister müssen altes Betriebsmodell abschaffen

Insbesondere sehen sich die Dienstleistungsanbieter mit der Herausforderung konfrontiert, das alte Betriebsmodell, demzufolge jede Dienstleistung von den Firmen selbst geleistet wurde, durch Effizienz, Betriebsrationalisierung und ein schlankes Management abzulösen. Bereits jetzt wird erwartet, dass beispielsweise eine Deregulierung die Firmen ermutigen wird, sich von diesem herkömmlichen, nach innen gerichteten Betriebsmodell abzuwenden und das Outsourcing-Modell zu adaptieren.

Darüber hinaus soll das Marktwachstum durch die steigende Liberalisierung der Elektrizitätsmärkte in Zentral- und Osteuropa einerseits und die schrittweise Näherung an die Wettbewerbs-, Regulierungs- und Umweltstandards von Westeuropa andererseits angekurbelt werden. Bis 2007 ist geplant, dass Endverbraucher in Europa ihre Stromanbieter frei wählen können und damit der Wettbewerb und die Effizienz der aufstrebenden Sektoren gefördert wird.

Das wiederum eröffnet sehr wahrscheinlich neue Geschäftsmöglichkeiten für solche spezialisierten Dienstleister von dritter Seite, die ein gut entwickeltes umfassendes Produktangebot, Standards sowie Arbeitserfahrung unter deregulierten Bedingungen haben.

Zunehmende Privatisierung wird Markterweiterung fördern

Auch die zunehmende Privatisierung von staatlichen beziehungsweise öffentlichen Versorgungsbetrieben in Mittel- und Osteuropa wird die Markterweiterung fördern. Grund dafür ist, dass private Unternehmen generell eher als staatliche Stellen Dienstleistungen wie Instandhaltung, Reparaturen und technische Überholungsarbeiten outsourcen.

Die Intention hinter der Instandsetzung und Renovierung von Kraftwerken liegt zumeist in der Notwendigkeit, diese verbesserten Umweltstandards anzupassen und ihre Effizienz zu steigern. Es wird erwartet, dass die im Rahmen derartiger Modernisierungen eingeführte neue Technologie es bestehenden Belegschaften schwer macht, notwendige Dienstleistungen ohne Hilfe Dritter durchzuführen. Das wiederum unterstreicht die Wichtigkeit gemeinschaftlicher Bemühungen mit Dienstleistern von dritter Seite.

Frost & Sullivan Analyst Anurag Khetan zufolge werden Polen und Bulgarien langfristig wohl ihre jeweilige Position als größter beziehungsweise kleinster Markt für Elektrizitätswerke in Mittel- und Osteuropa beibehalten. Ein überdurchschnittliches Wachstum wird für die Baltischen Staaten sowie Ungarn und die Türkei prognostiziert, während die Tschechische Republik und das ehemalige Jugoslawien nur unterdurchschnittlich wachsen sollen.

Marktanteil für Gastrubinen wächst am schnellsten

Der Anteil des größten Marktsegments, der Kesselinstandhaltung, geht stark zurück. Gründe dafür liegen in einer Erhöhung des Anteils der gasbetriebenen Kapazitäten in der Region, sowie in der Tatsache, dass die Instandhaltung von Gasturbinen – anders als bei Kesseln – zumeist outgesourct wird.

Mit einer Wachstumsrate von 8,5 Prozent ist der Marktanteil des Gasturbinen-Services zwar der kleinste, jedoch auch der am schnellsten wachsende. Der Anteil soll von 29,7 Prozent im Jahr 2003 auf 32,8 Prozent im Jahr 2010 wachsen und damit noch hinter dem Anteil der Kesselinstandhaltung, aber vor dem der Instandhaltung von Dampfturbinen, an zweiter Stelle stehen.

Zahl der Kooperationen wird steigen

Die Konzentration auf dem Elektrizitätswerke-Markt ist mit derzeit 42 Prozent relativ niedrig und deutet auf einen fragmentierten Markt hin. Momentan führt ALSTOM den Markt an, gefolgt von GE, Siemens AG und Dalkia Plc. Lokale und russische Original-Hersteller und Dienstleister, wie RAFAKO, Slovenske Energeticke Strojarne (SES), TECHNOPROMEXPORT, TRANSELEKTRO, Skoda und Leningradsky Metallichesky Zavod (LLMZ), halten weitere Marktanteile.

„Der Elektrizitätswerke-Markt wird langfristig gesehen in Bewegung kommen und damit die Konkurrenz intensivieren. Das wird sich jedoch hauptsächlich im oberen Marktsegment abspielen, da neue Technologien es den lokalen Originalherstellern und Dienstleistern schwer machen, ihre Expertise auf der bestehenden Ausrüstung zu beweisen und Service-Verträge zu bekommen,“ erklärt Khetan. „Außerdem werden die mit der Zeit steigenden technologischen Hindernisse zu einer wachsenden Anzahl an Kooperationen, Partnerschaften, Firmenzusammenschlüssen und -aufkäufen und somit einem allmählichen Konsolidierungsprozess der Industrie führen.“

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan allen interessierten Lesern eine kostenfreie Ueberblick zum Markt für Elektrizitätswerke in Mittel- und Osteuropa in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen können gerichtet werden an Janina Hillgrub, Corporate Communications (janina.hillgrub@frost.com).

Titel der Analyse: „Central and Eastern European Power Plant Services Market“

Media Contact

Janina Hillgrub Frost & Sullivan

Weitere Informationen:

http://www.presse.frost.com

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