Die Virtualisierung wird gravierende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben

Zukunftsforscher entwerfen ihre Vision von einer virtuellen Weltwirtschaft in der Geburtstagsausgabe der COMPUTERWOCHE

Andreas Neef und Holger Glockner: Flexibilität, Dezentralität und Virtualität werden in den künftigen „Schwarm-Unternehmen“ ins Extrem getrieben

Die Unternehmen der Zukunft werden keine sozialen Gebilde mehr sein, sondern so genannte Schwarm-Organisationen. So sehen Andreas Neef und Holger Glockner, Forscher bei der Z_Punkt GmbH, in der Geburtstagsausgabe zum 30-jährigen Bestehen der IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE (Ausgabe 46/2004, EVT 12. November) die Zukunft. Schon jetzt zerfallen Unternehmen durch Outsourcing, ständige Reorganisationsprozesse, Zu- und Verkäufe von Unternehmen oder Kooperationen zunehmend in eine komplexen Verbund von Geschäftsmodulen, die dank leistungsfähiger Vernetzung je nach Bedarf umgestaltet werden können. Um aber im globalen Wettbewerb der Zukunft erfolgreich zu bestehen, müssen die Firmen noch flexibler und reaktionsfähiger werden, sagen die Forscher. „Das Unternehmen der Zukunft gleicht insofern einem Schwarm selbstständig handelnder Individuen, die sich situativ und selbst organisiert koordinieren“, erklärt Neef gegenüber der COMPUTERWOCHE. „Die operativen Strukturen und Abläufe entwickeln sich ad hoc im direkten Bezug auf die konkrete Aufgabenstellung durch Selbstorganisation der beteiligten Mitarbeiter“, ergänzt Glockner. In solchen Strukturen werden Flexibilität und Dezentralität ins Extrem getrieben: Fixierte Stellenbeschreibungen werden nicht mehr existieren, das Management setzt nur noch Regeln und Ziele oder moderiert die Prozesse.

Bestandteil dieser ökonomischen Entwicklung wird die radikale Durchdringung mit Informationstechnologie sein. Glockner: „Die Unterscheidung zwischen virtueller Organisation und realem Geschäft wird dann keinen Sinn mehr machen.“ Die beiden Forscher gehen in Bezug auf die Virtualität noch einen Schritt weiter: So prognostizieren sie, dass die Kommunikation zwischen Geräten deutlich zunehmen und von der Häufigkeit die zwischenmenschliche weit übersteigen wird. Außerdem halten sie einen funktionieren Datenaustausch zwischen Mensch und Maschine mittels Hirnströmen in schon rund dreißig Jahren für möglich. „Der Unternehmer der Zukunft steuert durch seine Neuronen und Sinnesorgane über Display-Leinwände komplexe Datenbestände in Echtzeit“, ist sich Neef sicher.

Das Essay von Andreas Neef und Holger Glockner erscheint in der Geburtstagsausgabe der COMPUTERWOCHE, in der noch zehn weitere Branchenkenner und Forscher ihre Zukunftsvisionen zur Informationstechnologie in den nächsten Jahrzehnten entwickeln.

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Sascha Alexander Computerwoche

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