Erneut kräftiges Wachstum der Arbeitsproduktivität in Deutschland

Mit 56.6 signalisierte der Deloitte Produktivitäts-Index für Deutschland, dass die Arbeitsproduktivität im Juni erneut kräftig gestiegen ist. Im Vergleich zum Höchststand des Index’ im November 2003 (59.1) hat sich das Wachstumstempo jedoch ein weiteres Mal leicht verlangsamt.

Die Produktivität in der Industrie stieg so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das Wachstum der Arbeitsproduktivität war im Dienstleistungsbereich ebenfalls stark, lag aber unter dem Höchststand von November 2003.

Aus der saldierten Leistung in der Industrie und im Dienstleistungssektor ergab sich für Deutschland im Juni erneut kräftiges Wachstum, und dies, obwohl sich der Beschäftigungsabbau fortsetzte. Dies deutete darauf hin, dass viele Unternehmen angesichts steigender Einkaufspreise an Kostensenkungsmaßnahmen festhielten.

Mit 55.7 signalisierte der Deloitte Eurozone Produktivitäts-Index, dass die Arbeitsproduktivität in der Eurozone im Berichtsmonat fast genauso stark gestiegen ist wie im Vormonat. Allerdings lag der Index unter dem Höchststand vom Februar.

Die Deloitte Produktivitäts-Indizes bilden mit höchster Aktualität und Genauigkeit die Entwicklung der Arbeitsproduktivität in der Eurozone ab. Dies belegen die Indizes, die den Anstieg der Arbeitsproduktivität im ersten Quartal 2004 analog der vom Europäischen Statistikamt Eurostat veröffentlichten Daten bereits frühzeitig abbildeten. Der jüngste Produktivitäts-Index deutet auf ein leicht verlangsamtes Wachstum der Arbeitsproduktivität im zweiten Quartal 2004 hin.

In Frankreich blieb das Wachstum der Arbeitsproduktivität stark und lag nur unwesentlich unter dem Höchststand vom Februar. Im Gegensatz dazu verlangsamte sich das Wachstum der Arbeitsproduktivität in Italien im Vergleich zu Deutschland und Frankreich weiter.

Großbritannien verzeichnete ein robustes Wachstum der Arbeitsproduktivität, wobei die Zuwachsrate zum ersten Mal seit drei Monaten niedriger ausfiel als in der Eurozone.

Joerg Schiele, verantwortlicher Partner für den Bereich Human Capital Services bei Deloitte Deutschland und Mitglied des Internationalen Management Teams Human Capital Services, sagte zu den Ergebnissen der Juniumfrage: „Auch im Juni setzten die Unternehmen den Mitarbeiterabbau weiter fort, was dazu führte, dass das Wachstum der Arbeitsproduktivität in Deutschland weiter stark blieb. In den vergangenen Monaten hat sich das Wachstumstempo jedoch abgeschwächt, nachdem sich der zyklische Aufschwung zusehends verfestigt hat und die Bereitschaft der Firmen gestiegen ist, wieder neues Personal einzustellen. Abzuwarten bleibt, inwieweit erste Ergebnisse zur flexibleren Gestaltung der Tarifverträge Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität in den nächsten Monaten zeigen wird.“

Anmerkungen

Der Deloitte Produktivitäts-Index leitet sich aus Umfrageergebnissen zu den Geschäftsbedingungen ab, die von NTC Research europaweit bei Unternehmen für die Erstellung des Purchasing Managers’ Index erhoben werden. Das Umfragepanel ist hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit, der Unternehmensgröße und geographischer Gesichtspunkte repräsentativ für die Industrie und den Dienstleistungssektor in Europa.

NTC analysiert die Daten zur Leistung und zur Beschäftigung jedes einzelnen Unternehmens und berechnet daraus einen Wert, der die Produktivitätsveränderung der einzelnen Sektoren widerspiegelt. Die Daten sind entsprechend dem jeweiligen Beitrag eines Landes, den der Sektor zur EU-Bruttowertschöpfung beiträgt, gewichtet und saisonbereinigt. Die Sektoren werden gewichtet und im Gesamt-EU-Produktivitäts-Index zusammengefasst. Ein Indexwert von 50 signalisiert keine Veränderung der Produktivität gegenüber dem Vormonat, ein Wert über 50 kennzeichnet Wachstum und ein Wert unter 50 einen Rückgang der Produktivität. Je größer die Differenz zum Referenzwert von 50, desto größer ist die Veränderung.

Deloitte

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Als einzige der Big Four bietet Deloitte ein umfassendes Leistungsspektrum aus Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance-Beratung. Mit mittlerweile 3.200 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen Wirtschaftszweigen. Über den Verbund mit Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten. Deloitte Touche Tohmatsu ist ein Verein schweizerischen Rechts und haftet als solcher nicht für seine Mitgliedsunternehmen. Die Mitgliedsunternehmen, auch wenn sie unter den Bezeichnungen „Deloitte“, „Deloitte & Touche“, „Deloitte Touche Tohmatsu“ oder einem damit verbundenen Namen auftreten, sind rechtlich selbstständig und unabhängig und haften nicht für das Handeln oder Unterlassen eines anderen Mitgliedsunternehmens.

Der Bereich Human Capital Services gehört weltweit zu den drei größten Anbietern für Vergütungs-, Aktuarien- und HR-Beratung.

NTC Research

NTC ist weltweit einer der größten Spezialanbieter von Konjunkturforschungs-Daten, die im Auftrag führender Unternehmen aus allen Bereichen der Wirtschaft erhoben werden. Derzeit erstellt NTC auf kontinuierlichen Umfragen beruhende Wirtschaftsberichte zu Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, die Niederlande, Österreich, Irland, Griechenland, Russland, Polen, die Tschechische Republik, Hong Kong und Japan. Die Umfrageergebnisse werden von Wirtschafts- und Finanz- sowie staatlichen Stellen genutzt. Eine Übersicht der Veröffentlichungen erhalten Sie unter +44 (0) 1491 418700, E-Mail: infor@ntc.co.uk oder über das Internet.

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Antonia Wesnitzer idw

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