Private Equity-Gesellschaften bei den meisten Unternehmens-Restrukturierungen erfolgreich

Buyout-Spezialisten schneiden besser ab als Turnaround-Investoren

Zwei Drittel (64 Prozent) der von Private Equity-Gesellschaften bei ihren Beteiligungsunternehmen eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen führen zum Erfolg. Auf Buyouts spezialisierte Häuser schneiden dabei besser ab als jene, die auf Turnaround-Finanzierung ausgerichtet sind. So sind die Buyout-Spezialisten eigenen Angaben zufolge in fast drei von vier Fällen (71 Prozent) bei der Restrukturierung ihrer Beteiligungsunternehmen erfolgreich; Turnaround-Investoren berichteten im Durchschnitt über eine Erfolgsquote von 55 Prozent. Das hat eine Umfrage des Bereichs Corporate Restructuring von KPMG und dem Lehrstuhl für Internationales Marketing der FH – University of Applied Sciences Wiesbaden, Prof. Dr. Stefan Jugel, unter 154 in Deutschland tätigen Private Equity-Gesellschaften zur Unternehmensrestrukturierung durch Private Equity-Häuser ergeben (Rücklaufquote 39 Prozent).

„Old Economy“ bei Restrukturierungen erfolgversprechender

Nach Angaben der Private Equity-Gesellschaften kommt erfahrungsgemäß jede dritte Beteiligung (31 Prozent) für eine Restrukturierung in Frage. Lediglich in 14 Prozent der Fälle war eine Abschreibung (Totalverlust) nötig. Restrukturierungen in traditionellen Branchen sind nach den Erfahrungen der Befragten erfolgreicher als solche bei den neuen Technologien. So lag in Bereichen wie Handel, Finanzdienstleistungen, Chemie oder Maschinen- und Anlagenbau der Anteil erfolgreicher Restrukturierungen in der Regel über dem der Totalverluste (Ausnahme: Energie). Umgekehrt lag die Quote der Totalverluste im Bereich der neuen Technologien meist über der der erfolgreichen Restrukturierungen.

Kompetenzen: Finanzierung und Controlling

Ihre Kernkompetenzen sehen die befragten Häuser in erster Linie bei der Neuausrichtung der Finanzen und beim Controlling (jeweils 87 Prozent) und weniger in operativen Bereichen wie Vertrieb (32 Prozent) und Marketing (30 Prozent). Dies ist insofern überraschend, da operative Fähigkeiten wie frühzeitige Krisenerkennung, schnelle Implementierung und das Schaffen von Transparenz in der Umfrage als wichtige Erfolgsfaktoren der Restrukturierung genannt wurden.

Ursachen für Restrukturierung: Zahlungsunfähigkeit und Managementprobleme

Die mit Abstand häufigsten Auslöser für Restrukturierungsmaßnahmen sind die drohende Illiquidität des Unternehmens (88 Prozent) sowie ein Management, das die anfallenden Probleme nicht mehr lösen kann (75 Prozent). Weitere entscheidende Punkte sind nach Angaben der PE-Häuser nicht mehr vermarktbare Technologien (57 Prozent), fehlende Profitabilität (53 Prozent) sowie ein einbrechender Markt und strategische Fehlentscheidungen des Managements in den Beteiligungsunternehmen (jeweils 50 Prozent).

Tammo Andersch, Leiter des Bereichs Corporate Restructuring bei KPMG: „Die Umfrageergebnisse sprechen für den erfolgreichen Abschluss vieler Restrukturierungen. Private Equity-Häuser werden allerdings in zunehmendem Maße darstellen müssen, wo und in welchem Umfang sie ihren Beteiligungsunternehmen über Kapital hinaus Mehrwert bieten können. Defizite im eigenen Kompetenzspektrum, insbesondere mangelnde unternehmerische und operative Erfahrung, gilt es durch externe Experten zu ergänzen. Bemerkenswert ist, dass beim Verzicht auf externe Restrukturierungsdienstleistungen das Kostenargument eine zentrale Rolle spielt. Diese sollten aber nicht von der Rettung einer Beteiligung abhalten, wenn die Restrukturierung nicht mit eigenen Bordmitteln erbracht werden kann.“

Media Contact

Marita Reuter KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

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