Antrieb der Evolution des Menschen: Attraktivität oder Konkurrenz?
Breite Gesichter mit wenig ausgeprägten Eckzähnen werden von andersgeschlechtlichen Partnern bevorzugt. Eine neue Studie der Abteilung für Paläoanthropologie des Forschungsinstituts Senckenberg belegt das zumindest für Primaten.
Dr. Eleanor Weston hat bei Untersuchungen Unterschiede in der relativen Breite der Gesichter bei männlichen und weiblichen Primaten bei gleichzeitiger Rückbildung der Eckzähne belegt.
Zum ersten Mal wird nachgewiesen, dass männliche Schimpansen im Vergleich zu den Weibchen relativ breitere Gesichter haben und dass dieses Merkmal auch bei solchen Primatenarten auftaucht, bei denen die männlichen Tiere ebenfalls keine ausgeprägt großen Eckzähne aufweisen. Dies impliziert, dass ein breites Gesicht ein wesentlicher Aspekt (auch) bei der menschlichen Partnerwahl gewesen sein dürfte.
Die Entdeckung, dass bei der Partnerwahl der Attraktivität des Gesichts Vorzug gegeben wird, bildet die Basis für einen neuen wissenschaftlichen Zugang zu dem seither ungelösten Problem, warum es in der menschlichen Abstammungslinie zu einer Rückbildung der Eckzähne kam. Die geschlechtsbedingt unterschiedlichen Gesichtsformen lassen sich nutzen, um daraus das Verhalten früher Hominiden abzuleiten und ihr soziales System zu erläutern.
Weitere Informationen: Dr. Eleanor Weston: 069-7542 258 (Englisch), Prof. Dr. Friedemann Schrenk: 069-7542 260
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