HIV Behandlung gefährdet Mütter

Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigt

Ein Behandlungsansatz, der die Übertragung von HIV von Müttern auf ihre Kinder verhindern soll, hat laut neuen Forschungsergebnissen einen entscheidenden Nachteil. Das in Entwicklungsländern eingesetzte Verfahren könnte die Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigen, wenn es später von den Frauen selbst benötigt wird. In einigen verarmten Regionen wird HIV-positiven Schwangeren eine einmalige Dosis des Medikaments Nevirapine verabreicht. Auf der Annual Retrovirus Conference präsentierte Forschungsergebnisse legen nahe, dass diese Injektion ausreicht, um eine Resistenz gegen das Medikament aufzubauen.

Eine in Südafrika durchgeführte Studie hat nachgewiesen, dass 39 Prozent der während der Schwangerschaft behandelten Frauen in der Folge ein Virus in sich tragen, das gegen das Medikament resistent ist. Eine weitere in Thailand durchgeführte Studie zeigte, dass Mütter, die eine Behandlung benötigten, deutlich schlechtere Reaktionen zeigten. Nevirapine wird laut BBC eingesetzt, weil es billig ist und nachweislich das Übertragungsrisiko von Mutter auf Kind verringert. Für Afrika und andere arme Regionen der Welt empfiehlt die WHO die Verabreichung einer Einzeldosis Nevirapine zu Beginn der Wehen und eine weitere Dosis für die Kinder zwei Tage nach der Geburt. Rund acht Prozent der Babys werden trotz Behandlung infiziert. Ohne diese Behandlung liegt die Infektionsrate bei 20 Prozent.

Kate Carr, die Präsidentin der Elizabeth Glaser Pediatric Aids Foundation, erklärte, dass es in den meisten Regionen derzeit weder für die Mütter noch die Kinder eine Alternative gäbe. Die WHO schätzt, dass in einigen afrikanischen Ländern 40 Prozent der Schwangeren mit HIV infiziert sind. In Amerika und Europa erhalten infizierte Frauen während der gesamten Schwangerschaft eine hoch wirksame Kombination von AIDS-Medikamenten. Diese Behandlung reduziert das Risiko einer Ansteckung bei der Geburt fast auf null und minimiert zusätzlich die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer