Genetische Evolution von SARS erforscht

Studie zeichnet Anpassung an den Menschen nach

Eine genetische Studie hat die Ursprünge von SARS zu wilden Tieren in China zurückverfolgt. Wissenschaftler der University of Chicago haben nachgewiesen, wie SARS Ende 2002 im Pearl River Delta der Guangdong Province auf den Menschen übersprang. Das Team um Chung I-Wu verglich das Genom von Viren aus der Frühzeit mit jenen, die von späteren Virenopfern isoliert wurden. Damit konnte gezeigt werden, wie sich das Coronavirus an den Menschen anpasste. Die Ergebnisse der Studie wurden in Science veröffentlicht.

Zwei Genotypen dominierten laut BBC die frühe Phase der Epidemie, sie entsprachen annähernd den Coronaviren von Tieren, die von einem Markt in Shenzen stammten. In der mittleren Phase, in der sich die Anzahl der Opfer vervielfachte, hatte sich der genetische Aufbau des Virus bereits verändert. Verschiedene Versionen des Virus herrschten vor, eine im Krankenhaus von Guangzhou (Januar 2003) und eine andere, die in Hongkong auftauchte. Innerhalb eines Monats entwickelte sich ein weiterer Genotyp, der bis zu Ende des Ausbruches im August bestehen blieb.

Als die Wissenschaftler das Ausmaß der Genmutationen in einem bestimmten Gen, den Spikes, untersuchten, zeigte sich, dass es zu Beginn des Ausbruches zu schnellen Mutationen kam. Diese Mutationen verlangsamten sich, als die Fähigkeit Menschen zu infizieren adaptiert worden war. Chung I-Wu erklärte, dass man das Virus dabei beobachten könne, wie es sich auf den neuen Wirt, den Menschen, abstimmt. „Es ist erschreckend zu beobachten, wie das Virus sich unter dem Druck der Selektion weiterentwickelt. Wie es lernt, von einem Menschen zum anderen zu springen und schließlich die effektivste Version beibehält.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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