Deutsche Unternehmen vergeuden 1,6 Mrd. Euro durch IT-Ausfälle

IT Ausfallzeiten kosten die europäische Wirtschaft in 2003 fünf Mrd. Euro

Unternehmen, die sich für den internen Betrieb ihrer E-Business-Systeme und -Infrastruktur entscheiden, werfen ihre Ressourcen gewissermaßen in ein „Schwarzes Loch“. Die Unternehmen verkennen hierbei das wahre Ausmaß der versteckten Kosten (Hidden Costs), die ihre Entscheidung mit sich bringt. Daneben entstehen durch Systemausfälle weitere Kosten (Downtime Costs), die Unternehmen zusätzlich enorm belasten. Dies sind die Ergebnisse einer umfassenden Studie, die von PSINet Europe, dem führenden Anbieter von E-Business-Infrastrukturlösungen in Europa, in Auftrag gegeben wurde. Die zugrunde liegenden Untersuchungen wurden von Cumulus Research Partners zwischen April und Juni 2003 durchgeführt. Befragt wurden IT-Entscheider und -Führungskräfte in Deutschland, Belgien, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden.

Hidden Costs – Versteckte Kosten verursachen Milliardenverluste

In diesem Jahr werden europaweit 115 Mio. Arbeitsstunden vergeudet, die durch den unternehmensinternen IT-Betrieb verursacht werden. Dieser Aufwand entspricht dem 23-fachen dessen, was an Arbeitsstunden für die Organisation und Durchführung der Olympischen Spiele in Sydney benötigt wurde. Allein in Deutschland werden laut der Studie bis Ende 2003 über 36 Mio. Arbeitsstunden verloren gehen, was einem Gesamtvolumen von 1,6 Mrd. Euro (bei einem Stundenpreis von durchschnittlich 43,5 Euro) entspricht. Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich auf Platz eins, gefolgt von Großbritannien und Frankreich.

Diese Arbeitsstunden verschwinden gleichsam in einem „Schwarzen Loch“, weil Unternehmen den eigenen Zeit-, Kapital-, Service-, Planungs- und Managementaufwand zur Instandhaltung der internen Infrastruktur unterschätzen. Die Entscheidung, die IT im eigenen Hause zu belassen, beruht oftmals auf Überlegungen, die den tatsächlichen Betriebsaufwand eines komplexen IT-Systems nicht ausreichend berücksichtigen.
„Die Zeit, die Unternehmen mit wertvollen und teueren Mitarbeiterressourcen quer durch alle Unternehmensbereiche für die ständige Verfügbarkeit ihrer IT-Systeme aufwenden, stellt einen enormen Abfluss an Unternehmensressourcen dar“, so Aman Khan, CEO von PSINet Germany. „Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollten diese besser für unternehmenskritische Aufgaben verwendet werden.“

Die Studie belegt, dass eine gezielte Investition in die Auslagerung der IT-Infrastruktur zu entscheidenden Kostenvorteilen führen kann. Die Entscheidung, die IT an einen kompetenten Service Provider auszulagern, kann zur Freisetzung von Geldern für andere unternehmerisch wichtige Ziele führen. Mit Blick auf die Gesamtkosten des E-Business-Managements bietet die Studie eine Übersicht der Vor- und Nachteile des In- und Outsourcings. Die entscheidenden Vorteile des IT-Outsourcings zeigen sich in der Begrenzung des finanziellen sowie des technologischen Risikos aufgrund der Migrations- und Skalierungskompetenz des Outsourcing Partners. Ferner kann das eigene Geschäftsrisiko durch die Erfahrungen des Dienstleisters im Bezug auf die damit verbundenen Unternehmensprozesse und durch die Nutzung von Größenvorteilen („Economies of Scale“) reduziert werden.

Downtime-Kosten: Fünf Mrd. Euro Verlust durch Ausfallzeiten

Die durch Systemausfälle bedingten Kosten haben für Unternehmen in Westeuropa ebenfalls enorme Ausmaße angenommen: Nach Angaben von Cumulus Research Partners werden 2003 allein in Europa 39 Mio. IT-Arbeitsstunden aufgrund von Systemausfällen verloren gehen. Dies entspricht einem finanziellen Aufwand von 1,7 Mrd. Euro. Zuzüglicher 3,5 Mrd. Euro, verursacht durch nicht verfügbare IT-Infrastruktur aufgrund von Ausfallzeiten, beläuft sich der Gesamtverlust auf über fünf Mrd. Euro.

Auch die Deutsche Wirtschaft ist betroffen: So betragen hierzulande die gesamten ausfallbedingten Kosten für Unternehmen über 1,6 Mrd. Euro. Davon entfallen 1,1 Mrd. Euro auf Arbeitsausfälle und Einbußen aufgrund nicht verfügbarer IT-Infrastruktur und 527 Mio. Euro auf die über zwölf Mio. IT-Arbeitsstunden, die durch Systemausfälle verloren gehen. In Deutschland entfällt der größte Kostenanteil auf die Branchen Handel und Finanzen.

Die Studie stellt fest, dass Insourcing, der Betrieb der IT-Infrastruktur durch das Unternehmen selbst, zu einem großen Teil für das IT-Versagen und die dadurch verursachten Kosten verantwortlich ist. „Das Problem der Ausfallzeiten wird intern multipliziert. Unternehmen, die ihr E-Business im Do-it-yourself-Ansatz managen, statt auf eine Outsourcing-Lösung zu setzen, riskieren ernsthafte Einschnitte in ihre Wettbewerbsfähigkeit – und das in einem Umfeld, das maßgeblich vom Wettbewerb bestimmt wird“, so Scott Smith, Managing Partner bei Cumulus Research Partners und Autor der Studie. „Durch Outsourcing der Infrastruktur können wertvolle Wettbewerbsfaktoren erschlossen werden – wie etwa finanzielle Liquidität, Skalierbarkeit nach Bedarf, ein höherer Grad an Sicherheit sowie eine verstärkte Kontrolle und ein optimaler Einsatz der eigenen Personalressourcen.“

Cumulus Research Partners

Cumulus Research Partners wurde mit dem Ziel gegründet, allen Teilnehmern der neuen globalen Technologiewirtschaft ein besseres Verständnis von den Auswirkungen neuer Technologie auf Verbraucher und Unternehmen zu verschaffen in Hinsicht auf die verschiedenen Aspekte ihrer jeweiligen Aktivitäten. Dies wird erreicht durch ein breites Angebot an Tools und Services, u.a. primären Research-Tools in Paketform, Strategieentwicklungsmethodiken sowie der Analyse anderer relevanter wirtschaftlicher, sozialer, politischer und technologischer Aspekte der Marktdynamik. Diese Tools und Services werden von Cumulus Research Partners sowohl als vorkonfigurierte als auch kundenspezifische Lösungen angeboten. Alle Aktivitäten werden durch maßgeschneiderte Consulting-Funktionen unterstützt und die Untersuchungs- und Analysetätigkeiten werden erweitert durch Support-Services wie Untersuchungsdesign und Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Cumulus vereint einzigartiges Fachwissen mit modernsten Fertigkeiten und Untersuchungstechniken und bietet seinen Kunden mittels Marktkenntnis, Analysetätigkeit sowie kreativer Denkleistung fachgerechte Unterstützung für eine kosteneffektive strategische Planung und fundiertere Entscheidungen darüber, wie Menschen, Unternehmen und Technologien interagieren. http://www.cumulusthinking.com

PSINet Europe

PSINet Europe ist einer der führenden Anbieter von IT-Outsourcing-Lösungen für E-Business und IT-Sicherheit in Deutschland und Europa. Zu den Kunden gehören große und mittelständische Unternehmen. Das Portfolio von PSINet umfasst maßgeschneiderte, flexible E-Business-Infrastrukturlösungen auf der Basis von skalierbaren, gemanagten Services für Hosting, IT Security und Internet Access.

PSINet Europe betreibt sechs Data Center in Berlin, München, Paris, Genf, London und Amsterdam. Ende 2002 hat PSINet Europe den Bereich Internetdienstleistungen der Cybernet AG übernommen. Rund 10.000 Kunden vertrauen europaweit in zehn Ländern auf PSINet Europe. Das Unternehmen ist ein Joint Venture von NaviSite Inc. (Unicorn Holding) und Israel Corporation.

PSINet Germany wurde 1997 in München gegründet und hat seit 1998 seinen Hauptsitz in Berlin. Die 100-prozentige Tochter von PSINet Europe unterhält weitere Geschäftsstellen in München und Frankfurt und betreut dort 3000 Geschäftskunden mit Fokus auf gemanagte Services von unternehmenskritischen Lösungen für den Mittelstand.

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