Geschäft mit Marken und TV-Lizenzen boomt

ELMA-Studie übertrifft Erwartungen – „Kein Anlass zu Euphorie“

Rund 24,4 Mrd. Euro Umsatz hat der Handel mit Lizenzen im deutschsprachigen Raum im Jahr 2001 eingebracht. Das geht aus einer auf der Befragung von 1.752 Unternehmen basierenden Studie hervor, die der Hamburger Universitätsprofessor Henrik Sattler im Auftrag des europäischen Lizenzverbandes ELMA (European License Marketing & Merchandising Association) durchführte. Befragt wurden Lizenzgeber und Lizenznehmer aus den unterschiedlichsten Branchen. Am 29. Oktober wird die Studie in der Universität Hamburg präsentiert. Erstmals liegt damit umfassendes Zahlenmaterial zur Strukturierung und zum Ausmaß von Lizenzgeschäften im deutschsprachigen Markt vor.

Wesentliche Punkte der Umfrage betreffen die erzielten Handelsumsätze, die Lizenzgebühren für 2001, die Branchentätigkeit der Lizenznehmer sowie die Bereiche, aus denen Lizenzrechte verwendet bzw. vergeben werden. Besonders einträgliche Lizenzthemen sind Marken (inkl. Designer/Mode-Labels) mit einem Umsatzvolumen von rund 8,5 Mrd. Euro, gefolgt von Film- und TV-Figuren (6,5 Mrd. Euro). Beide Bereiche erwirtschaften gut 60 Prozent des gesamten Lizenzmarktvolumes. Es folgen die Sparten Kunst/Kultur (ca. elf Prozent) und Persönlichkeiten (ca. 9,4 Prozent) und – abgeschlagen – der Sport. Zu den umsatzstärksten Branchen gehören Lebensmittel und Getränke mit 29 Prozent, Verlagsprodukte mit 16 Prozent und Bekleidung mit 13 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie – 215 Fragebögen wurden ausgewertet – übertreffen die Erwartungen um ein Vielfaches. Bisher rechnete man mit rund sechs Mrd. Euro Umsatz. Dementsprechend positiv gestimmt sind auch die Unternehmer: Fast 78 Prozent der Lizenznehmer gehen für 2002 von zumindest stabilem Umsatz aus, nachdem das Jahr 2001 noch vielen Verluste beschert hat. Skeptisch zeigt sich jedoch ELMA-Präsident Sir Michael Lou: „Es gibt keinen Anlass zur Euphorie. Die jetzige Studie zeigt nur den Status Quo auf und erst im Vergleich mit der nächsten Studie kann eine Entwicklung aufgezeigt werden.“ Die Hauptaufgabe des in Hamburg ansässigen Lizenzverbandes sei es, die Entwicklung der Lizenzbranche vor allem angesichts der allgemein schlechten Wirtschaftslage abzusichern bzw. voranzutreiben.

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Barbara Morawetz pressetext.austria

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