Anbau von Gentech-Pflanzen: Ökonomische Katastrophe

Britische Umweltorganisation präsentiert „Seeds of Doubt“-Studie

Der Anbau gentechnisch manipulierter Pflanzen innerhalb der letzten sechs Jahre war in den USA und Kanada ein ökonomisches Desaster. Zu diesem Ergebnis kommt die heute, Dienstag, in London präsentierte Studie „Seeds of Doubt“. Nach der Studie steigen die Erträge von Gentech-Pflanzen nicht, aber die Kosten für Saatgut sind höher. Dadurch sinkt der Profit für die Bauern. Die Studie wurde von der Umweltorganisation Soil Association in Auftrag gegeben.

Auch die versprochene Einsparung von Pestiziden durch die herbizidresistenten Pflanzen ist nicht eingetreten, vielmehr sind als zusätzliches Problem mehrfach herbizidresistente Beikräuter entstanden. Die Abhängigkeit der Bauern von Pestiziden ist vielfach sogar noch erhöht worden. Nach Ansicht der Studie verursachten genetisch veränderte Pflanzen großflächige Verunreinigungen und haben an manchen Orten sogar Biobauern zur Aufgabe bestimmter Kulturpflanzen gezwungen, da diese keinen ökologischen Landbau mehr durchführen konnten. Auch in der Lebensmittelproduktion gab es in den vergangenen sechs Jahren immer wieder Skandale wie Verunreinigungen mit dem nicht zugelassenen Gentech-Mais „Starlink“ . Viele Bauern sind zunehmend von Gentech-Pflanzen abhängig, weil mittlerweile eine gentechnikfreie Variante fehlt.

Nach Hochrechnungen haben genetisch veränderte Kulturpflanzen zwischen 1999 und 2001 der amerikanischen Wirtschaft mindestens 12 Mrd. Euro gekostet. Die Kosten wurden durch Förderungen, niedrigere Marktpreise, den Verlust von Exportmärkten und Produktrückrufe verursacht. Als teuer haben sich die Gentech-Pflanzen auch in punkto Gerichtskosten entpuppt: Sie sind vermehrt Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen über Patentschutz und Haftung.

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Wolfgang Weitlaner pte.online

Weitere Informationen:

http://www.soilassociation.org/

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