Verbundgruppen 2002 / Die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern wächst

Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) und Networks Unlimited nahmen die jüngsten Fusionen und Insolvenzen bedeutender Kooperationen zum Anlass, die Defizite von Verbundgruppen zu entlarven und die Herausforderungen für das Verbundgruppen-Management aufzuzeigen.

Die Zukunft gehört den Verbundgruppen, denen es gelingt, sich zum Informationsverbund zu entwickeln. Auf dem Weg vom Einkaufs- und Marketing- zum Informationsverbund muss das Management sechs Stellhebel in Bewegung setzen. Neben der Strategie- und Marketingkompetenz sind Kostenbeherrschung, Mitgliederorientierung und eine professionelle Führungsorganisation entscheidend. Immer wichtiger werden aber auch die Vernetzung der Wertschöpfungsprozesse mit den Mitgliedern und externen Partnern sowie der Aufbau einer integrierten und weit entwickelten Informationstechnologie. Gelingt es den Einkaufsverbänden nicht, ihren eigenen Veränderungsprozess dem Tempo der sich rasant ändernden Marktverhältnisse anzupassen, haben sie in Zukunft nur wenig Überlebenschancen.

Die Untersuchung zeigt, dass es zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Kooperationen auffallende Differenzen gibt. „Lediglich die Big Player“, so Dr. Timo Renz, Projektleiter bei W&P, „besitzen einen klaren strategischen Fokus, den sie auch in einer detaillierten Planung dokumentiert haben.“ Darüber hinaus verfügen auch nur diese Big Player über ein leistungsstarkes Controlling mit qualifiziertem Personal und sind in der Lage, ihr Mitglieder-Insolvenzrisiko möglichst niedrig zu halten.

Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung ist die Tatsache, dass für die Verbundgruppen nach wie vor das Thema E-Business eine der größten Herausforderungen darstellt. Auch hier haben die Big Player die Nase deutlich vorn. Bei ihnen ist die horizontale und vertikale Vernetzung sowie die Vernetzung mit den Mitgliedern überdurchschnittlich gut entwickelt. In dieser Vernetzung sehen sie einen wichtigen Bestandteil ihrer Wertschöpfung.

Nicht ganz so groß sind die Abweichungen in den Punkten Führung und Organisation. Auffallend ist allerdings auch hier, dass die sogenannten weichen Faktoren der Führungskultur und der Führungskräfte bei den Big Playern einen deutlichen Vorsprung zu verzeichnen haben.

„Aufgrund der schwierigen konjunkturellen Situation ist davon auszugehen“, so fasst Dr. Timo Renz die Ergebnisse der Untersuchung zusammen, „dass sich die Spreu vom Weizen noch klarer als bisher trennen wird. Nur wenn das Management die Dringlichkeit der Veränderung erkennt und die entsprechenden Stellhebel professionell in Richtung Informationsverbund in Bewegung setzt, wird die Verbundgruppe und ihre Mitglieder erfolgreich sein.“

Media Contact

Melanie Kellner M.A. ots

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer