Luft im Flieger besser als ihr Ruf

Belüftung des Flugzeugs nicht für Schnupfen nach dem Flug verantwortlich

Die Atemluft an Bord von Verkehrsflugzeugen ist besser als ihr Ruf. Krankheitserreger werden durch Belüftungsanlagen, die verbrauchte Luft einsaugen, filtern und wieder abgeben, wirkungsvoll zurückgehalten und nicht an die Passagiere weitergegeben. Das ist das Ergebnis einer Studie der University of California/San Francisco, die im Fachmagazin Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht wurde.

Die Mediziner um John Balmes von der medizinischen Abteilung der Universität hatten die Erkältungsrate von 1.100 Passagieren verglichen, die in unterschiedlichen Flugzeugtypen reisten: Eine Gruppe (47 Prozent) flog mit Maschinen, die ausschließlich mit Frischluft versorgt werden. Die andere Gruppe (53 Prozent) reiste in Flugzeugen mit einem zirkulierenden Belüftungssystem mit Filteranlage. In beiden Gruppen hatte eine Woche nach dem Flug jeder Fünfte einen Schnupfen bekommen, berichtet die Nachrichtenagentur ddp.

Nicht die Belüftung des Flugzeugs sei für diese große Zahl von Erkrankungen verantwortlich, schließen die Forscher aus diesem Vergleich. Andere Faktoren wie die Zeitverschiebung beim Fliegen, die körperliche Belastung durch den Klimawechsel oder die körperliche Nähe zwischen den Passagieren während des Fluges seien die Ursache. Balmes empfiehlt daher, sich auf Flügen häufig die Hände zu waschen und Berührungen der Nase zu vermeiden.

Aus Gründen der Treibstoffersparnis werden heute bei vielen für kürzere Strecken gebauten Maschinen Belüftungsanlagen eingesetzt, in denen rund 50 Prozent der verbrauchten Luft wieder eingeblasen wird. Bei Langstreckenflügen überwiegen Belüftungsanlagen mit kompletter Frischluftzufuhr.

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Sandra Standhartinger pte.online

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