Bauchspeicheldrüsenkrebs: Fettleibigkeit erhöht Risiko dramatisch

Fettleibige Frauen, bei denen sich der Großteil des Gewichts im Bauchraum angesammelt hat, verfügen über ein um 70 Prozent erhöhtes Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken.

Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Karolinska Institutet gekommen. Bisher wurde angenommen, dass Fettsucht das Risiko erhöht, eher jedoch bei Männern als bei Frauen. Für die aktuelle Studie wurden die Daten von mehr als 138.000 Amerikanerinnen nach der Menopause für die Dauer von sieben Jahren ausgewertet, berichtet BBC Online. Details der Studie wurden im British Journal of Cancer veröffentlicht.

251 der Teilnehmerinnen erkrankten an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nachdem andere Risikofaktoren wie Rauchen berücksichtigt worden waren, berechneten die Forscher, dass die Krankheit um 70 Prozent eher Frauen mit dem höchsten Taille-Hüft-Verhältnis betrifft. Diese Kennzahl wird allgemein für die Feststellung einer Fettleibigkeit herangezogen.

In Amerika ist Bauchspeicheldrüsenkrebs die sechsthäufigste Todesursache bei einer Krebserkrankung. 2004 wurden allein in Großbritannien 7.400 Erkrankungen diagnostiziert. Jedes Jahr sterben rund 7.000 Menschen an Erkrankungen des Pankreas. In den meisten Fällen erfolgt die Diagnose erst nachdem sich die Krankheit bereits im Körper ausgebreitet hat. Erschwerend kommt dazu, dass eine erfolgreiche Behandlung nur schwer möglich ist. Nur zwei bis drei Prozent der Patienten leben nach der Diagnose noch länger als fünf Jahre.

Das Team um Juhua Luo geht davon aus, dass die Fettleibigkeit das Krebsrisiko durch die Beeinflussung der Insulin-Werte beeinflusst. Eine große Fettmenge im Unterleib stehe mit erhöhten Insulin-Werten in Zusammenhang. Dadurch dürfte die Wechselwirkung zwischen Fettsucht und dieser Form von Krebs zustande kommen. Lesley Walker von der Hilfsorganisation Cancer Research UK betonte, dass ein Viertel aller Krebserkrankungen auf eine ungesunde Ernährung und Fettsucht zurückzuführen sei. Es sei von entscheidender Bedeutung, den Menschen dieses Risiko bewusst zu machen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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